Das Geheimnis um die gekappten Unterseekabel wurde erst kürzlich gelöst – Dutzende von Verschwörungstheorien fanden ein unspektakuläres Ende: Schiffanker hatten die Leitungen Flag und SEA-ME-WE-4 im Mittelmeer zerstört. Bereits Anfang Februar stand fest, dass zwei der insgesamt vier gekappten Verbindungen profane Ursachen hatten – das Falcon-Kabel zwischen den Vereinigen Arabischen Emiraten und dem Oman war von einem knapp sechs Tonnen schweren Schiffsanker zerstört worden, der Grund für den Ausfall des zweiten Kabels der Qatar Telecom im Persischen Golf war ein Problem mit der Energieversorgung.
Nach dem Studium von Satellitenaufnahmen der Gebiete hat die Flag Telecom dann festgestellt, dass zwei weitere Schiffsanker die beiden anderen Kabel zerstört haben. Einer der Anker gehört zu einem koreanischen Dampfer, der andere zu einem irakischen Kutter.
Wie aber werden solche Kabel eigentlich verlegt? Es ist in der Regel 17 Millimeter dick und besteht aus verschiedenen Schichten Polyethylen. Drumherum wurde ein Kupfer-, ein Stahl- und ein Plastikmantel gelegt. 25 Jahre lang soll so ein Kabel halten – wenn es vorher nicht von einem Schiffsanker zerrissen wird.
Es gibt zwei Arten von Unterseekabel: Eine dünne für große und eine dicke für geringe Tiefen. Dort sind oft Schiffe unterwegs, deren Netze und Anker die Kabel beschädigen können. Eine Maschine wickelt die Kabel ab. Zunächst schwimmt es mittels Bojen auf dem Wasser, anschließend wird es von Tauchern abgehängt. Dann sinkt es teilweise sehr langsam auf den Meeresboden. Einziges Zusatzgewicht sind Verstärker für das optische Signal.
Natürlich wird die Route des Schiffes bereits Monate im Voraus bestimmt. Aber noch während der Fahrt müssen Kurskorrekturen vorgenommen werden. Ständig wird eine Untersuchung der Topologie des Meeresbodens durchgeführt.
In manchen Fällen muss die Position des Kabels korrigiert werden. In geringer Tiefe übernehmen das menschliche Taucher. Wo es für sie zu gefährlich wird, kommen Maschinen oder Roboter zum Einsatz. Sie können Kabel bis zu Tiefen von 2000 Metern nicht nur verlegen sondern auch reparieren.
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