Googles virtuelle Welt kämpft für Jugendschutz
Google will seine virtuelle Welt ‘Lively’ sexfrei halten. Schon kurz nach dem Start waren in dem 3D-Chat sogenannte “Sex Rooms” entstanden, in denen es explizit zur Sache ging. Doch der Suchmaschinenbetreiber hat strenge Richtlinien für die virtuelle Welt gesetzt, die Nacktheit und sexuell anrüchige Inhalte verbieten.
Damit auch jugendliche Nutzer sich in Lively frei bewegen können, kämpft Google nun gegen die Entstehung pornografisch anmutender Grüppchen an. “Wir haben einige Beschwerden über ‘Sex Rooms’ in Lively zu Ohren bekommen und wir nehmen diese sehr ernst”, schreibt das Unternehmen in seiner Lively-Gruppe. Sollten derartige virtuelle Räume entdeckt werden, die gegen die geltenden Bestimmungen verstoßen, würden sie entfernt.
Trotz der schnellen Aufregung um die anstößigen Gemeinschaften in Lively, ist Googles virtuelle Welt weit davon entfernt, in pornografisches Fahrwasser zu geraten. Im Vergleich zu Second Life (SL) beispielsweise, wo sexuelle Inhalte deutlich stärker verbreitet werden, sind die hier aufgetauchten “Sex Rooms” eine Kleinigkeit. Allerdings wurde SL auch explizit für ein erwachsenes Publikum geschaffen, während Lively Jugendliche ab 13 Jahren ansprechen will. “Generell ist das sogenannte Maingrid in Second Life nur Nutzern ab 18 Jahren zugänglich. Für Nutzer zwischen 13 und 17 Jahren ist Teen Second Life und ein eigenes Grid aktiv”, erklärt Silvio Remus vom Second-Life-Portal SLinside.
Es gebe auch in Second Life selbst Kinder-Avatare, was aber als Rollenspiel von in Wirklichkeit Erwachsenen zu verstehen sei. Die Child-Avatar-Community erschaffe sich ihre eigenen Welten in Second Life und bleibe meist unter sich, ergänzt Remus. “Entgegen einiger Meldungen in den Medien hat diese Art von Rollenspiel keinerlei sexuellen Hintergrund, wobei es sicherlich immer Menschen gibt, die die Möglichkeiten von solchen Plattformen missbrauchen.” Google will laut seiner festgeschriebenen Standards auf jeden Fall eine strenge Linie verfolgen und darüber hinaus peinlich genau darauf achten, dass keine kinderpornografischen Inhalte beziehungsweise Links auf derartige Seiten in Lively auftauchen. “Sollten wir auf Kinderpornografie aufmerksam werden, entfernen wir den Content und benachrichtigen die zuständigen Behörden”, heißt es von Google.
Lively startete vergangene Woche als webbasiertes 3D-Projekt, das sich auch als Applikation in soziale Netzwerke wie MySpace und Facebook integrieren lässt. Google will die virtuelle Welt für ein Mainstream-Publikum “sauber halten” und Nutzern, die gegen die Richtlinien verstoßen, den Zugang zu Lively versperren. Die Online-Welt sei dazu gedacht, Menschen miteinander zu verbinden und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in einer sicheren Umgebung frei zu entfalten.