Viel Party, ein bisschen Kater – das Google-Jahr 2008
Seit Jahren produziert der Konzern neue Applikationen nahezu im Fließbandverfahren – mit unterschiedlichem Erfolg. Doch 2008 wird als das Jahr der Google-Paukenschläge in Erinnerung bleiben. Allen voran das freie Betriebssystem Android und der Browser Chrome mischten den Markt gehörig auf.
Nicht zu diesem hehren Vorsatz passt freilich das jüngst aufgetauchte Gerücht, wonach Google momentan mit PC-Herstellern über die Vorinstallation von Chrome als Standardbrowser verhandelt. Tatsächlich hat sich die anfängliche Euphorie schnell gelegt. Bislang nutzen nur neun von 10.000 Surfern den Google-Browser. Damit liegt Chrome momentan mit einem Marktanteil von unter einem Prozent weit abgeschlagen.
Und auch ansonsten blies Google in diesem Jahr in einigen Bereichen ein scharfer Wind entgegen. So sorgte der Geodienst Street View für heftige Proteste von Datenschützern. Für Deutschland wurde inzwischen ein Kompromiss ausgehandelt, ein Verbot des Dienstes wird es in Deutschland nicht geben.
Ebenfalls auf schwierigem Terrain bewegt sich der Konzern hierzulande im Bereich der Bildersuche. Nach einem aktuellen Urteil des Hamburger Landgerichts darf der Konzern auf urheberrechtlich geschützte Bilder im Netz nicht gegen den Willen des Nutzungsrechte-Inhabers verweisen.
Den Expansionskurs des Konzerns konnte das alles nicht stoppen. Erst vor wenigen Tagen ist durchgesickert, dass Google in Oberösterreich den Bau eines riesigen Rechenzentrums für den Internetverkehr plant. Dafür hat Google im österreichischen Kronstorf, in der Nähe von Linz, ein 75 Hektar großes Grundstück gekauft.