Die deutsche High-Tech-Branche könne sich viel von kalifornischen Unternehmen abschauen, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer im September 2008. “Wir müssen in Deutschland viel mehr den Optimismus und die Chancen in unserer Branche herausstellen.” “Im Silicon Valley herrscht eine große Aufbruchsstimmung”, hieß es von CeBIT-Vorstand Ernst Raue.
Fünf Monate später hat sich die Stimmung gedreht. Wenn sich Angela Merkel und der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger nach der CeBIT-Eröffnung Zeit für ein Gespräch nehmen, dürften sie vor allem eins austauschen: Tipps für die Bewältigung der größten Krise seit 1929. Denn kein US-Bundesland ist so von der Krise gezeichnet wie Kalifornien.
Die kalifornische Arbeitslosenquote liegt bei 10,1 Prozent, das Haushaltdefizit beläuft sich auf 42 Milliarden Dollar. In manchen Presseberichten wurde der US-Bundesstaat bereits für “pleite” erklärt. Nicht ganz zu unrecht: Kalifornische Beamte wurden auf Kurzarbeit gesetzt und staatliche Zahlungen für Infrastruktur-Projekte eingestellt.
Zwar versucht der Bundesstaat jetzt den Befreiungsschlag. Kalifornien wird die Steuern anheben, 12 Milliarden Dollar an neuen Krediten aufnehmen und die Ausgaben um 15 Milliarden Dollar kürzen.
Ob dies fruchtet, wird Schwarzenegger jedoch nicht mehr als Gouverneur erleben. Der “Terminator” ist seit 2003 im Amt. Im Jahr 2010 läuft seine zweite Wahlperiode ab, eine dritte Wahl ist nicht möglich. Der Kampf um die Nachfolge hat bereits begonnen – mit im Rennen ist unter anderem Ex-Ebay-Chefin Meg Whitman.
Schwarzenegger mag in Hollywood und in Hannover Glanz verbreiten – er hat es jedoch nicht geschafft, seinen Bundestaat auf ein sicheres Fundament zu stellen. Als er das Amt antrat, klaffte im Haushalt bereits ein riesiges Loch – das bis heute kräftig gewachsen ist.
So fällt die Einladung Schwarzeneggers jetzt wie ein Boomerang auf die CeBIT zurück. Angesichts des Ausstellerrückgangs gewinnt man den Eindruck, dass die CeBIT und Schwarzenegger eins gemeinsam haben: die besten Jahre sind vorbei.
 
 
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