Zwischen diesen Terminen traf sich Ballmer mit wichtigen Kunden aus der Automobil- und Telekommunikationsbranche. Am Nachmittag war er schließlich noch auf dem Microsoft ‘Software Strategy Summit’ eingespannt. Neben seiner Keynote diskutierten dort die Konferenzbesucher in Vorträgen und Workshops über die aktuellen Trendthemen der Branche: Cloud Computing, Windows 7, Surface und Neuigkeiten rund um Unternehmenssoftware, den Microsoft Office SharePoint Server 2007 oder den SQL Server 2008.

Das Highlight der Konferenz war der Auftritt des Microsoft-Chefs. Mit Spannung erwarteten die 800 Konferenzteilnehmer die Keynote, in der Hoffnung auf Neuigkeiten aus der Softwareschmiede. Ballmer, der für seine extrovertierten Auftritte vor großem Publikum bekannt ist, gab sich dieses Mal ganz gelassen. Leichtfüßig betrat er die Bühne und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ganz offensichtlich hatte der 53-Jährige in den letzten Monaten mehrere Kilogramm verloren. Deshalb auch der Jogging-Termin mit Achim Berg!

Auch von dem ersten Umsatzeinbruch in der Geschichte Microsofts ließ sich Ballmer nicht aus der Ruhe bringen. Der Umsatz des Unternehmens fiel um sechs Prozent auf 13,6 Milliarden Dollar. Der routinierte Microsoft-Chef betrachtet die Krise aus historischer Sicht. In seiner Keynote beleuchtete er die großen Einbrüche von 1837, 1873, und 1929 und zog dazu Parallelen. “Ich bin ziemlich realistisch”, sagte Ballmer. “Die Konsumenten und die Unternehmen haben in den letzten zehn Jahren zu viel Geld ausgegeben”, sagte Ballmer. Er rechne damit, dass es keine sehr schnelle Erholung von der Krise geben werde. Zwei, drei oder vielleicht sogar vier Jahre werde es dauern. Viel hängt auch von den Reaktionen der Politiker auf die Krise ab. Microsoft sei vorerst bei seiner Planung nicht auf eine baldige Erholung ausgerichtet.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde zwischen Ballmer und Damir Tomicic, Geschäftsführer des Microsoft Gold Certified Partners Axinom GmbH, ging es unter anderem auch um Google. Auf die Frage wie er den Wettbewerb zu Google sehe, antwortete er “Was ist Google?”. Er habe den Kampf mit dem Suchmaschinengiganten noch nicht aufgegeben. “Ich sage nicht, dass Google ein schlechtes Unternehmen ist, es ist eine Suchmaschine”, sagte Ballmer. Microsoft hätte noch viel andere Bereiche. Trotzdem werde auch weiterhin in LiveSearch investiert.

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Silicon-Redaktion

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