Infineon: IG Metall befürchtet das Schlimmste

Die Arbeitnehmervertreter fürchten nun einen zusätzlichen Stellenabbau und den Verkauf der Unternehmensbereiche Drahtlose Kommunikation sowie Smartcards. Auf einer Belegschaftsversammlung am Freitag habe der Vorstand die Frage nach einem weiteren außerplanmäßigen Stellenabbau offen gelassen, sagte Kimmich. “Wir rechnen daher mit weiteren Sparmaßnahmen.”

Weil Dividendenzahlungen nicht in Sicht seien, werde Apollo den Einstieg über Spartenverkäufe refinanzieren, befürchtet die Gewerkschaft. Mit der Transaktion löst Infineon zunächst seine Geldprobleme.

Noch Anfang vergangener Woche stand das Unternehmen wegen kurzfristig fälliger Schulden von fast 700 Millionen Euro mit dem Rücken zur Wand. Am Mittwoch gab Infineon dann den Verkauf seiner Sparte für drahtgebundene Kommunikationschips bekannt, der rund 250 Millionen Euro bringen soll. Zwei Tage später kündigte Vorstandschef Peter Bauer an, dass eine kräftige Kapitalerhöhung zusätzlich bis zu 725 Millionen Euro in die Unternehmenskasse spülen soll. Einer der Hauptabnehmer der neuen Aktien soll der Finanzinvestor Apollo sein, der dadurch knapp 30 Prozent der Anteile an Infineon übernehmen könnte.

Nach Informationen der Financial Times Deutschland will sich Apollo den Einstieg möglichst bald vom Bundeswirtschaftsministerium genehmigen lassen. Die Zustimmung vom Bund ist nötig, weil Infineon sicherheitsrelevante Technologien herstellt, unter anderem bei Verschlüsselungstechniken. Dass Berlin den Einstieg ablehnt, gilt jedoch als unwahrscheinlich.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

KI-Wettrennen: Deutschland muss aufholenKI-Wettrennen: Deutschland muss aufholen

KI-Wettrennen: Deutschland muss aufholen

Investitionsbemühungen der Unternehmen werden nur erfolgreich sein, wenn sie die Datenkomplexität, -sicherheit und -nachhaltigkeit bewältigen…

20 Stunden ago
Fakten statt Fiktion: Was tun gegen KI-Halluzinationen und -Bias?Fakten statt Fiktion: Was tun gegen KI-Halluzinationen und -Bias?

Fakten statt Fiktion: Was tun gegen KI-Halluzinationen und -Bias?

Generative KI kann falsch liegen oder vorurteilsbehaftete Ergebnisse liefern. Maßnahmen, mit denen Unternehmen das Risiko…

20 Stunden ago
Deutsche Wirtschaft räumt Versäumnisse einDeutsche Wirtschaft räumt Versäumnisse ein

Deutsche Wirtschaft räumt Versäumnisse ein

82 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, die aktuelle Konjunkturkrise sei auch eine Krise zögerlicher…

23 Stunden ago
Studie: KI-Agenten sollen durchschnittlich 18 Arbeitsstunden pro Woche einsparenStudie: KI-Agenten sollen durchschnittlich 18 Arbeitsstunden pro Woche einsparen

Studie: KI-Agenten sollen durchschnittlich 18 Arbeitsstunden pro Woche einsparen

IT-Verantwortliche in Deutschland vertrauen auf KI-Agenten und investieren mit 2,6 Millionen Euro mehr als Britische…

2 Tagen ago
Viele Unternehmen nicht auf KI-gestützte Cyberangriffe vorbereitetViele Unternehmen nicht auf KI-gestützte Cyberangriffe vorbereitet

Viele Unternehmen nicht auf KI-gestützte Cyberangriffe vorbereitet

Deutsche Unternehmen sehen KI-basierte Cyberangriffe zwar als große Gefahr, aber hinken in der Vorbereitung noch…

2 Tagen ago
FinOps-Wissen macht den UnterschiedFinOps-Wissen macht den Unterschied

FinOps-Wissen macht den Unterschied

ISG-Studie: So lassen sich verschiedenste Hyperscaler-Angebote in lösungs-, kosten- und compliance-gerechten Multiclouds vernetzen.

2 Tagen ago