Infineon wird nicht zerschlagen
Vergangene Woche äußerte der Betriebsrat des Münchner Halbleiterproduzenten Infineon Bedenken, dass ein US-Investor die Zerschlagung des Unternehmens vorantreiben könnte. Oder zumindest den Verkauf einzelner Teile. Dem hat nun Infineon-Chef Peter Bauer widersprochen.
Er quittierte die Befürchtungen, die in Folge des Einstiegs des Investors Apollo gemacht wurden, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit den Worten: “Nein, dieses Szenario sehe ich nicht.”
Vielmehr wolle man zukaufen: “Mittelfristig sehen wir den Konsolidierungsdruck der Branche zunehmen. Und wir werden durchaus in der Lage sein, zuzukaufen.”
Die Mittel sollen offenbar aus der geplanten Kapitalerhöhung von bis zu 725 Millionen Euro stammen. Damit soll nicht zuletzt die drückende Schuldenlast gemildert werden, die auf dem Hersteller lastet. Die neuen Anteile können vom 20. Juli bis zum 3. August erworben werden.
Papiere, die keinen Käufer finden, will dann der Finanzinvestor Apollo Global Management LLC übernehmen. Maximal 30 Prozent von Infineon wollen sich die Amerikaner sichern. “Sie sind uns willkommen”, so Bauer der Zeitung, denn Apollos Engagement sei langfristig angelegt.
Nachdem sich Infineon von der Sparte mit drahtgebundenen Kommunikationschips getrennt hatte, befürchtete die IG Metall, dass Apollo über den Verkauf weiterer Sparten das Investment gegenfinanzieren könnte. Diesem Szenario hat die Infineon-Führung bereits eine klare Absage erteilt.
Vorstandschef Peter Bauer |
Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley Fotos: Infineon |