Mitte November war bekannt geworden, dass mehrere tausend Unternehmen Briefe erhalten haben, in denen SAP die Erhöhung der Servicepauschale zur Wartung seiner Software angekündigte. Einige müssten demnach 20,7 statt wie bisher 17 Prozent der Lizenzkosten für die Wartung zahlen.
Von der Preiserhöhung sind alle Altkunden betroffen, die aktuell im so genannten Standard-Support 17 Prozent der Software-Lizenzkosten im Jahr als Wartungspauschale bezahlen und die bisher nicht auf das neue Wartungsmodell Enterprise-Support gewechselt sind. SAP hatte vor rund einem Jahr vergeblich versucht, dieses Wartungsmodell per Kündigung durchzusetzen. Enterprise-Support sieht schrittweise Preiserhöhungen bis 2015 auf 22 Prozent vor.
In dem Brief macht SAP erstmals von einer Klausel in den Altverträgen Gebrauch, die Preiserhöhungen auf Basis eines bestimmten Lohnindexes zulässt. SAP wolle die Lohnklausel rückwirkend anwenden und die Preiserhöhung für die Standard-Wartung vom Jahr des Vertragsabschlusses an berechnen, schreibt das Blatt. Dem liegt nach eigenen Angaben zudem ein internes SAP-Dokument vor – demnach steige so etwa die Belastung für Verträge aus dem Jahr 2000 oder früher auf 20,7 Prozent der Lizenzgebühr. Enterprise Support ist derzeit noch für knapp 18,4 Prozent zu haben.
Der Protest der Anwender ließ nicht lange auf sich warten. “SAP-Altkunden werden besonders belastet – also gerade die treuesten Kunden. Das ist ungerecht”, sagt Andreas Oczko, stellvertretender Vorsitzender der deutschen SAP Anwendervereinigung DSAG. “Durch das harte Vorgehen treibt SAP seine Kunden dazu, über Drittanbieter nachzudenken.”
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