Unterseekabel als Sicherheitsrisiko
Ein multinationales Studienprojekt hat ein bisher oft vernachlässigtes Sicherheitsrisiko ausgemacht: Unterseekabel. Nahezu die gesamte Kommunikation der Welt hinge an den Kabeln in den Meeren. Gefahr drohe von Naturkatastrophen, Piraten oder Extremisten.
“Ein einzelnes Unglück könnte den katastrophalen Verlust der regionalen und globalen Verbindung verursachen”, heißt es in der Studie der Projektgruppe. Beteiligt ist unter anderem das renommierte EastWest Institute. Ein Ausfall hätte katastrophale Auswirkungen auf die internationale Sicherheit und die wirtschaftliche Stabilität, heißt es weiter. Die Studie liegt bislang nur in Auszügen der Nachrichtenagentur Reuters vor.
Die Forscher raten dringend zum Bau von Ersatzleitungen. Im Falle eines Falles könne der Datenverkehr nicht annähernd von Satelliten abgefangen werden. Ohne das Netzwerk aber würden die weltweiten Finanzmärkte nicht mehr arbeitsfähig sein. Zwar sei die Wahrscheinlichkeit einer regionalen oder globalen Unterbrechung der Leitungen sehr niedrig, aber nicht ausgeschlossen. Wichtige Nadelöhre seien die Straße von Luzon südlich von Taiwan, das Rote Meer und die Straße von Malakka.
Bislang waren die Folgen von Ausfällen weniger dramatisch. Im Januar 2008 hatte der Ausfall eines Unterwasser-Kabels die Internetnutzung in Ägypten, Indien und Ländern des arabischen Golfs gestört. Zuletzt hatte ein Taifun ein Unterseekabel in Südostasien beschädigt.