Die Kooperationen, die es bereits gebe, sollten in feste Strukturen gegossen werden, sagte Heinz Martin Esser, Vorstand von Silicon Saxony e.V., beim 5. Silicon-Saxony-Day in Dresden. Geplant seien eigenständige Fachbereiche unter dem Dach von Silicon Saxony.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe auch in der Region Spuren hinterlassen, betonte Esser gegenüber Dresden Fernsehen. Mit der schmerzhaften Insolvenz von Qimonda habe man viele Arbeitsplätze verloren. Dennoch habe Silicon Saxony in Europa eine starke Stellung und kooperiere mit allen anderen Halbleiternetzwerken. Derzeit stamme jeder weltweit verkaufte Mikrochip aus der Region Dresden.
Tatsächlich stellt sich die Lage der Branche besser dar als im Oktober 2009, als in Dresden die Halbleitermesse Semicon stattfand. Die Branchengrößen Globalfoundries und Infineon seien “sehr viel optimistischer als noch vor sechs Monaten”, meinte Esser damals.
Heute weiß man: zu Recht. Im März 2010 wurde bekannt, dass Infineon mit einer Auftragsflut kämpft. Nach eigenen Angaben erweiterte der Hersteller in Dresden die Fertigungskapazitäten um 20 Prozent. Demnach wurden Investitionen von etwa 30 Millionen Euro getätigt und 260 neue Jobs geschaffen. Aus Arbeitnehmerkreisen ist zu hören, dass ehemalige Qimonda-Mitarbeiter als Leiharbeiter eingestellt wurden – allerdings zu geringen Löhnen. Auch das zweite Silicon-Saxony-Flaggschiff – Globalfoundries – kündigte an, Milliarden in den Standort Dresden zu investieren.
Esser sieht die Zukunft derweil darin, die Kräfte zu bündeln. “Wenn sich unterschiedliche Sparten zusammentun, erhöht sich die Innovationskraft”, sagte er. Die hiesige Technologie-Branche habe nur dann eine Chance, wenn sie kooperiere und ganzheitliche Technologien entwickle. Mit ‘Cool Silicon’ gebe es bereits ein solches spartenübergreifendes Projekt.
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