Der CIO als Business-Transformator
Unternehmen müssen sich ständig anpassen und verändern. Zu selten, so glauben die Markbeobachter von Gartner, übernimmt der CIO als IT-Verantwortlicher dabei auch eine gestaltende Rolle.
Laut dem IT-Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner müssen CIOs dafür sorgen, dass IT eine größere Rolle bei der Umstrukturierung von Unternehmen spielt. Das gewinnt umso mehr Bedeutung, als die Mehrzahl der CEOs davon überzeugt ist, dass in den nächsten Jahren in vielen Unternehmen Umschichtungen und Veränderungen zunehmen werden oder anstehen.
“Bei Veränderungen in Unternehmen spielt die IT meistens in irgendeiner Weise eine zentrale Rolle”, so Jorge Lopez, Vice President bei Gartner. Dabei kann IT entweder als “Wegbereiter oder als Hemmschuh” wirken. Auch wenn es eigentlich eine der natürlichen Aufgaben des CIOs wäre, solche Prozesse mit zu gestalten und zu planen, werde diese Aufgabe unter CIOs oft nicht in ausreichendem Maße wahrgenommen.
Lopez dazu: “Selten nehmen CIOs bei Veränderungen in solchen Größenordnungen jedoch eine Schlüsselrolle ein. Sie müssen sich energischer durchsetzen und dafür sorgen, dass durch IT strategische Veränderungen tatsächlich befördert werden.”
Gartner schlägt 10 Punkte vor, die ein CIO abfragen sollte, wenn er sich in einer Unternehmenstransformation befindet.
1. Welcher Art ist die Veränderung? CIOs sollten zum Beispiel auf verschiedene Möglichkeiten vorbereitet sein. Wird eine neue Partnerschaft eingegangen? Wir ein Unternehmen zugekauft? Befindet sich das Unternehmen in einer neuen Konkurrenzsituation? Der CIO sollte sich die drei wahrscheinlichsten Ereignisse notieren, die auf IT-Seite eine Interaktion hervorrufen könnten und diese priorisieren.
2. Wer ist für die Veränderung verantwortlich? Meist ist dies der CEO oder der Geschäftsführer. Verantwortliche müssen identifiziert werden. Kommt man an die Chefetage nicht heran, sollte man das Gespräch mit den engsten Beratern des CEOs oder anderen Verantwortlichen suchen. Solche Kommunikationsstrukturen können in einer Stresssituation eine große Hilfe sein, rät Gartner.
3. Gibt es eine Deadline für die Transformation? Es gibt verschiedene Faktoren, die für ein Projekt ein Zeitfenster setzten. Zum Beispiel eine Äußerung des CEOs, Zusicherungen an die Aktionäre, oder auch die Ankündigungen von Konkurrenten. Für den Fall, dass diese Bedingungen sich ändern, rät Garnter dazu, ein Alternativ-Szenario zur Hand zu haben.
4. Was kann den ‘Change’ abwürgen? Es gibt immer Kräfte, die Veränderungen oder neuen Ideen entgegenwirken. Gartner rät, mit den treibenden Kräften zu koalieren. Sobald man eine Liste mit den anstehenden Aufgaben habe, sollte man daher auch entsprechend Maßnahmen zur Sicherung ergreifen.
5. Wie komplex ist die Infrastruktur? Die Komplexität einer Umgebung zählt zu den größten Herausforderungen. Gartner rät: Applikationen, Technologieplattformen und Redundanzen inventarisieren und anschließend konsolidieren. Mit einem Plan zur Kostensenkung lassen sich vielleicht auch künftige Projekte leichter umsetzen.