Wegen der langen Entwicklungszeiten werden die ersten gemeinsamen Handys erst ab 2012 über die Ladentische wandern. Vergangenen Freitag hatten der weltgrößte Handyhersteller Nokia und Softwarekonzern Microsoft angekündigt zu kooperieren. Demnach will Nokia bei seinen Geräten künftig das Betriebssystem Windows Phone 7 nutzen.

Ollila stellte neben Microsoft weitere Partnerschaften in Aussicht. Viele Unternehmen hätten Interesse an einer Zusammenarbeit mit den Finnen. Darunter auch Google. Konzernchef Eric Schmidt hatte in seiner Keynote auf dem Mobile World Congress Nokias Entscheidung für Microsoft ausdrücklich bedauert. “Wir glauben, dass Android eine gute Wahl für Nokia gewesen wäre, und wir bedauern, dass sie sich anders entschieden haben”, sagte Schmidt. “Wir haben es jedenfalls versucht.” Er betonte, dass Nokia die Tür weiterhin offen steht.

Mit dem späten Verkaufsstart der Allianz-Handys wird Nokia allerdings weiter an Boden verlieren. So gibt es zum Beispiel schon jetzt in Deutschland von drei Herstellern Windows-Smartphones zu kaufen, wie sie die Finnen erst planen.

Nokia-Chef Stephen Elop hatte die Entscheidung dennoch von Anfang an verteidigt. Sein Unternehmen werde “Milliarden Dollar” von Microsoft bekommen, um Windows-Phone weiterzuentwickeln. Gewerkschaften in Finnland fürchten deshalb Entlassungen in den Entwicklungsabteilungen von Nokia.

Und auch die Finanzmärkte sind skeptisch. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ist Nokias Aktienkurs seit Bekanntwerden der Partnerschaft mit Microsoft um 18 Prozent gefallen. Der Marktwert des Unternehmens ging damit um 5,5 Milliarden Euro zurück. Die Ankündigung, dass die ersten Allianz-Smartphones erst 2012 auf den Markt kommen werden, könnte den Abwärtstrend weiter verstärken.

Silicon-Redaktion

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