Man habe zwar auch Windows-Server, keiner von ihnen sei aber im Web oder in der Cloud. Dummer spricht dabei nach eigenen Angaben über Hunderttausende von Servern, 640 Millionen Anwender und über eine Milliarde Visits pro Monat. Auf der Netcraft-Liste der weltweit populärsten Websites liegt Yahoo damit an 13. Stelle. Rechnet man alle aufgelisteten Google-Sites als eine einzige Site, rückt Yahoo sogar an die vierte Stelle.

“Yahoo hat eine eigene Linux-Distribution, YLinux, die an unsere speziellen Anforderungen angepasst wurde. Sie basiert auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL)”, so Dummer. Er beschrieb Red Hat als “wichtigen Partner”. Yahoo verändere zwar den Code des Betriebssystems, versuche aber “Linux so rein wie möglich zu erhalten”. “Wir nehmen einzelne Pakete heraus und ergänzen ein paar eigene Sachen.” Dazu gehörten Programme zur Konfiguration, zum Ausrollen des Systems sowie Verwaltungs-Software für die Rechenzentren.

Yahoo hat demnach ein eigenes ergänzendes System zur Software-Paketverwaltung. Das sei ein Relikt aus FreeBSD-Zeiten. Das System werde benutzt, um Pakete aus neuer Software und Updates zu schnüren, die dann sowohl für RHEL als auch für FreeBSD eingesetzt würden. Parallel nutze man den RPM Package Manager für viele interne Software-Installationen. Bei Sicherheitsupdates und wichtigen Bugfixes für den Linux-Kernel arbeite man mit Red Hat zusammen. “Wenn es um Sicherheit geht, fangen wir lieber keine eigenen Geschichten an”, so Dummer.

Trotzdem würde Dummer gerne die Einführung neuer Linux-Distributionen bei Yahoo beschleunigen – sowohl wegen des Vertrauens in das Betriebssystem, als auch wegen der Geldersparnis, die neue Linux-Versionen bringen. “Man bekommt mehr Performance pro Watt”, erklärte der Yahoo Linux-Chef. Gegenüber ZDNet führte er aus, dass neuere Linux-Kernel wesentlich besser beim Stromverbrauch und der Wärme-Emission seien: “Die Version 6 von Red Hat zum Beispiel benötigt nur halb so viel Leistung wie RHEL 4.”

Silicon-Redaktion

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