Trotz dem Novell inzwischen an Attachmate verkauft ist, werde man weiterhin an der freien Büro-Suite mitarbeiten, berichtet ZDNet. Dennoch werde Attachmate die Entwicklerschaft von Novell um rund 25 Prozent kürzen.

Und auch wenn Attachmate noch erklärt hatte, dass die Geschäfte normal weiterlaufen werden, kam bald die Nachricht, dass die quelloffene .Net-Implementierung Mono vermutlich nicht mehr weiter geführt werde. Novels Suse-Linux hingegen soll in einem unabhängigen Spin-off weiter entwickelt werden. Die Geschäftsführer in der Nürnberger Niederlassung werden dann, so heißt es von Attachmate, über weitere Projekte entscheiden.

Novells Entwickler waren bei der Gründung der unabhängigen Stiftung The Document Foundation (TDF) Ende September 2010 führend gewesen. Ziel war eine “wirklich freie Office-Suite”.

Das LibreOffice-Projekt scharte rasch eine Reihe von Befürwortern um sich. Das Engagement rührt vermutlich von den hohen Investitionen Novells in die Entwicklung von OpenOffice her. So hatte sich Novell zum Beispiel für eine bessere Unterstützung des offenen XML-Formats aus Microsoft Office eingesetzt.

Oracle teilte Anfang Oktober mit, dass es sich nicht am Ableger LibreOffice beteiligen werde. Es entschied stattdessen, OpenOffice getrennt weiterzuentwickeln. Mitte April teilte der Hersteller mit, dass die kostenpflichtige Version von OpenOffice nicht mehr weiter geführt werde. Gleichzeitig übertrug es die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Open-Source-Variante der OpenOffice.org-Community.

Oracle will dennoch versuchen, die Etablierung von offenen Standards wie dem Open Document Format (.ODF) voranzutreiben, wie Edward Screven, Oracles Chief Corporate Architect, in einem Blog mitteilte. Ohne Oracles Unterstützung könnte OpenOffice aber schnell scheitern, da die meiste Entwicklungsarbeit für die OpenOffice-Familie bereits heute von der LibreOffice-Community erledigt wird.

LibreOffice liegt derzeit in Version 3.3.2 vor. Zahlreiche Linux-Distributionen, darunter Ubuntu und OpenSuse, haben angekündigt, in Zukunft den Ableger als Standard-Bürosoftware zu verwenden. Die nächste Version, LibreOffice 3.4, befindet sich in einer späten Beta-Phase und soll demnächst erscheinen.

Silicon-Redaktion

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