Besseres Geschäftsklima in der Hightech-Branche


Grafik: Bitkom

Der Bitkom-Branchenindex steigt um neun auf 63 Punkte. “Die Schuldenkrise in Europa und die Turbulenzen an den Finanzmärkten schlagen sich bislang nicht auf den ITK-Märkten nieder”, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf zur Eröffnung der Messe IT&Business in Stuttgart. “Die Auftragsbücher der Unternehmen sind gut gefüllt.” Technologien wie Cloud Computing und die steigende Verbreitung leistungsfähiger mobiler Endgeräte sorgten für eine dynamische Entwicklung im ITK-Sektor.

Nach den Ergebnissen der vierteljährlichen Bitkom-Konjunkturumfrage beurteilen die meisten Unternehmen auch die weiteren Aussichten positiv. 75 Prozent der befragten Firmen rechnen für das Gesamtjahr 2011 mit steigenden Umsätzen. Am besten laufen die Geschäfte bei den Anbietern von Software und IT-Services: 82 Prozent der Software-Häuser und 86 Prozent der IT-Dienstleister erwarten steigende Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. Damit bestätigen sie ihre positiven Erwartungen vom Jahresanfang. Unter den Anbietern von IT-Hardware rechnen 63 Prozent mit einem Umsatzplus.


Prof. Dieter Kempf, Bild: BMWI

Die insgesamt positive Marktentwicklung wirkt sich auch auf die Personalplanung der Unternehmen aus. 60 Prozent der Firmen werden im laufenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Ein Viertel wird die Beschäftigung stabil halten und lediglich 13 Prozent müssen Stellen abbauen. Besonders viele Jobs schaffen die Anbieter von IT-Services, gefolgt von den Software-Häusern. Nach einem Plus von 13.000 neuen Jobs im Vorjahr erwartet der Bitkom 2011 in der Gesamtbranche erneut die Schaffung von rund 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen auf insgesamt 858.000 Beschäftigte. “Die ITK-Industrie ist einer der wichtigsten Job-Motoren in der deutschen Wirtschaft”, sagte Kempf. 60 Prozent der befragten Firmen klagen zurzeit über einen Mangel an Fachkräften.

Anlässlich der Automobilmesse IAA wies der Bitkom darauf hin, dass Deutschland in puncto Elektromobilität und beim Aufbau intelligenter Verkehrsnetze ebenso ambitionierte Programme auflegen müsse, wie andere Länder. So fördern die USA, China und Frankreich die Elektromobilität massiv mit öffentlichen Mitteln. “Ein Subventionswettlauf bringt uns nicht weiter”, sagte Kempf. “Stattdessen brauchen wir einen besonders effizienten und ganzheitlichen Ansatz.”

Elektrofahrzeuge müssten im Zentrum eines intelligenten Verkehrsnetzes stehen und Teil des Energiesystems der Zukunft werden. In diesem Zusammenhang wies Kempf auf die Partnerschaft von ITK-Branche und Fahrzeugindustrie hin. “Unser gemeinsames Ziel ist es, in Deutschland Lösungen für den Weltmarkt zu entwickeln statt diese zu importieren”, sagte der Bitkom-Präsident. “Sowohl in der Automobilbranche als auch bei hoch komplexen Kommunikationsnetzen besitzt Deutschland generische Stärken. Sie müssen wir bündeln, um die internationalen Mobilitätsmärkte der Zukunft zu erobern.”

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

20 Stunden ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

21 Stunden ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

22 Stunden ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

5 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

5 Tagen ago