Gartner drängt CIOs zu neuen Mobil-Strategien

Angesichts steigender Erwartungen von Verbrauchern und Mitarbeitern sollten CIOs ihre mobilen Strategien überarbeiten, teilte der Marktforscher Gartner mit. Demnach kommt es besonders darauf an, dem Thema Innovation in der neuen mobilen Strategie mehr Gewicht zu verschaffen.

Leif-Olof Wallin, Bild: tu.no
Leif-Olof Wallin, Bild: tu.no

“Die zweite Generation der mobilen Strategien unterscheidet sich wesentlich von denen der ersten Generation”, sagte Leif-Olof Wallin, Gartner Research Vice President. Die neuen Strategien müssten viele Kanäle umfassen, Teil einer ganzheitlichen digitalen Strategie sein und innovative Funktionen enthalten, die nur mobil zur Verfügung gestellt werden. Eine Vielfalt mobiler Endpunkte solle eingeschlossen werden, darunter M2M. “Zudem sollte sie für den Tag vorbereitet werden, an dem native Anwendungen von HTML5 übernommen werden.”

Gartner schlägt CIOs vor, für das Jahr 2012 mindestens drei mobile Strategien zu planen. Eine Strategie sollte sich mit den Mitarbeitern befassen und unter anderem die Themen Collaboration sowie Rollen-spezifische Anwendungen beinhalten. Sinnvoll seien zudem zwei Strategien für den Umgang mit den Verbrauchern. Eine eher taktisch ausgerichtete Strategie könne die kommenden zwölf Monate umfassen, während es in einer eher strategischen Vorgehensweise um Probleme und Technologien wie etwa Long Term Evolution (LTE) gehe, die sich vergleichsweise langsam entwickeln.

Laut Wallin verhalten sich die Mitarbeiter immer mehr wie Verbraucher. Die Mitarbeiter fordern eine größere Auswahl an mobilen Geräten, probieren Consumer-Geräte sowie Software aus App Stores aus und übernehmen neue Strategien wie “Bring your own IT”. Im Ergebnis schwinden die Grenzen zwischen der Rolle einer Person als Mitarbeiter und der Rolle einer Person als Verbraucher im bislang nicht gekannten Ausmaß.

Gleichzeitig wandeln die Verbraucher ihr Verhalten, indem sie Online-Aktivitäten vom PC auf mobile Geräte verlagern. Dies werde zu großen Änderungen führen, so Wallin. Eine davon sei die verstärkte Nutzung von Innovationen wie der Near Field Communication (NFC), die aus einem Smartphone eine digitale Brieftasche macht. In Sachen NFC seien viele andere Nutzungsszenarien denkbar.

Wallin brach in diesen Zusammenhang eine Lanze für Personal Area Networks (PAN). PANs transformierten das Smartphone in eine Brücke zu anderen Geräten. So könne ein Monitor für die Aufzeichnung von Herzfrequenzen ein Mobiltelefon nutzen, um die Signale an ein Monitoring-System zu übertragen. Tragbare Geräte wie Uhren und Schrittzähler könnten über Mobiltelefone kabellos mit dem Internet kommunizieren. “Gartner glaubt, dass Unternehmen diese Konzepte als Anregung für Innovationen nutzen können.”