Innerhalb des ITK-Gesamtmarkts liegt der IT-Sektor demnach mit einem Plus von 4,5 Prozent auf 73 Milliarden Euro vorne. Aber auch die Telekommunikation (TK) kommt nach einem schwierigen Jahr 2011 wieder in den positiven Bereich und steigert sich um 0,4 Prozent auf 66 Milliarden Euro. Dank Sport-Großereignissen wie der Fußball-EM – die den Absatz von Fernsehern beflügeln – wird sich zudem der Markt für Consumer Electronics langsam erholen und nur noch um 1,5 Prozent auf rund zwölf Milliarden Euro schrumpfen.
“Die Schuldenkrise in Europa hatte bislang keine signifikanten Auswirkungen auf den Hightech-Markt. Die Branche ist auch für 2012 sehr zuversichtlich”, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Neue Geräte für den mobilen Internetzugang haben demnach das stärkste Wachstumspotential. Der Umsatz mit Tablet-PCs beispielsweise legt um knapp 19 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu, Smartphones erreichen sogar ein Plus von 23 Prozent auf 5 Milliarden Euro.
Besonders stark entwickelt sich seit Jahren der Umsatz mit Software. Sowohl 2011 als auch 2012 steigert er sich um über fünf Prozent auf dann 17 Milliarden Euro. Im TK-Sektor legen vor allem mobile Datendienste (plus zehn Prozent) zu. Sprachdienste schrumpfen hingegen, sowohl im Festnetz als auch in der Mobilkommunikation.
Der Bitkom-Index, für den der Verband seit Jahren quartalsweise die Umsatzerwartungen der Unternehmen erfasst, liegt derzeit bei plus 60 Punkten. Er bewegt sich damit deutlich über dem Ifo-Index für die Gesamtwirtschaft, der derzeit bei minus 9 Punkten notiert.
Cloud Computing bleibt auch 2012 der wichtigste Technologie- und Markttrend, gefolgt von mobilen Apps und Sicherheitslösungen. Stark an Bedeutung gewinnen soziale Medien im Business-Umfeld. Dies zeige eine aktuelle Umfrage des Bitkom unter mehr als tausend Unternehmen der Branche. “Cloud Computing und Sicherheit, Mobility und soziale Medien werden die bestimmenden Themen im nächsten Jahr sein”, so Kempf.
Politisch werden aus Bitkom-Sicht im Wesentlichen zwei Themen das Jahr 2012 bestimmen: intelligente Netze sowie Datenschutz und Sicherheit. “Der Aufbau intelligenter Netze ist wohl vielleicht größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland”, betonte Kempf. Es betreffe die Energieversorgung, den Verkehr, das Gesundheitssystem, Bildungswesen, öffentliche Verwaltung und natürlich Super-Breitband. Etwa 130 Milliarden Euro müssten in den kommenden Jahren allein in Deutschland dafür investiert werden.
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