Capgemini Consulting hat für die Studie ‘Smart Home – Zukunftschancen verschiedener Industrien’ (PDF) 500 deutsche Haushalte mit Online-Zugang sowie 20 Branchenvertreter befragt, deren Unternehmen auf dem Smart-Home-Markt aktiv sein könnten (Energie, TK, Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgerätehersteller, Gebäudetechnik, Hard- und Softwareproduzenten).

Ergebnisse der Studie

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie: Rationale Argumente sind für Verbraucher wichtiger als der Unterhaltungsaspekt, ein zentraler Anbieter für Smart Home wird gewünscht und strategische Partnerschaften sind für die Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg. Zwei Drittel der deutschen Haushalte mit Online-Zugang interessieren sich demnach für das Thema Smart Home. 84 Prozent der an Smart Home Interessierten wären bereit, für intelligente Wohnlösungen zu zahlen. Trotzdem sind die Aktivitäten der Unternehmen zögerlich.

Gute Chancen für TK- und Energieunternehmen

TK-Unternehmen und Energieversorger sind als Ansprechpartner für Smart-Home-Lösungen gut positioniert: Mit großem Abstand würden sich die meisten Befragten an die Deutsche Telekom wenden, gefolgt von RWE sowie Vodafone und E.ON. Grundsätzlich sehen die Verbraucher auch Unternehmen für Gebäudetechnik als Ansprechpartner für Smart Home an, allerdings sind konkrete Unternehmen dieser Branche kaum bekannt.

Keine Spielerei, sondern eine Vernunftentscheidung

Die an Smart Home interessierten Verbraucher sich von intelligenten Wohnlösungen vor allem die Erleichterung des täglichen Lebens (80 Prozent), finanzielle Ersparnis (68 Prozent) sowie mehr Komfort im eigenen Zuhause (56 Prozent). “Der Unterhaltungs- und Spaßaspekt von Smart-Home-Lösungen steht eher im Hintergrund – und wird scheinbar von den Experten überschätzt, die diesem Punkt einen höheren Stellenwert als die Verbraucher beimessen”, sagt Dr. Silvia Bossow-Thies, Leiterin der Studie bei Capgemini Consulting. Verbraucher und Unternehmensvertreter sind sich vor allem bei dem Punkt Energieeffizienz einig: Mit teilweise weit über 70 Prozent bewerten beide Seiten diesen Aspekt als einen sehr attraktiven Vorteil von Smart Home.

Zentraler Anbieter gewünscht

Die Herausforderung ist, dass die Akteure auf dem Smart-Home-Markt ein funktionierendes – und für den Verbraucher einfaches – Geschäftsmodell entwickeln. Dafür müssen sie aber dieselbe Sprache sprechen: “Leider fehlt immer noch ein einheitliches Begriffsverständnis von Smart Home, das über die verschiedenen Branchen hinweg gültig ist”, sagt Bossow-Thies. Das sei jedoch eine wichtige Voraussetzung – denn 83 Prozent der Befragten wünschten sich nur einen Ansprechpartner und auch nur einen Vertrag für ihre Smart-Home-Lösung. Auch die meisten Unternehmensvertreter hielten einen zentralen Integrator für unerlässlich.

Herausforderung Kooperationen

Die Mehrheit der Kunden wünscht sich Smart-Home-Angebote, die mehrere Bereiche betreffen, zum Beispiel Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort. Damit müssten die Unternehmen offen für Partnerschaften sein, denn kein Akteur bietet ein so umfassendes Angebot. Gleichzeitig ist der Aufbau eines Partnernetzwerks aus Sicht der befragten Experten die größte Herausforderung für die Unternehmen. In Abhängigkeit von der angestrebten Marktpositionierung ergeben sich unterschiedliche Geschäftsmodelle für die Unternehmen – die Capgemini Consulting in der Studie analysiert.

“Auf Seiten der Verbraucher besteht definitiv Interesse an Smart-Home-Angeboten”, sagt Bossow-Thies. “Nun liegt es an den Unternehmen, dieses Potenzial für sich zu nutzen. Es braucht Vorreiter, die mutig voran schreiten, sich geeignete Partner suchen sowie die Kommunikation und den Vertrieb für Smart Home anstoßen.”

Silicon-Redaktion

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    Das Haus ist mit modernster KNX Technik ausgestattet inkl. vieler technischer Gimmicks. Auch eine aufwendiges Beleuchtungskonzept für individuelle Stimmungen kann "getestet" werden.

    Das Haus befindet sich in der Mitte von Schleswig Holstein, damit ist auch eine Anreise von Hamburg aus meist in weniger als 60 Minuten möglich.

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