Kostenlose Übersetzungs-Apps für Android

Wer im Ausland unterwegs ist – sei es geschäftlich oder einfach nur um Urlaub zu machen, stößt mit seinen Fremdsprachenkenntnissen unter Umständen schnell an Grenzen. Eine schnelle und unkomplizierte Lösung bieten dann Übersetzungs-Apps für das Smartphone. Sie bieten sich natürlich auch im Inland an, wenn man fremdsprachige Zeitungen oder Dokumente lesen will. Denn die Tools sind in der Lage, einzelne Worte oder ganze Sätze in unterschiedliche Sprachen zu übersetzen. Dabei muss man nicht einmal unbedingt zu teuren Lösungen greifen, denn auch die kostenlosen Apps leisten beim Übersetzen sehr gute Dienste. Auch Google, Babylon und Leo zählen zu den Anbietern und Diensten, die ihren Service kostenlos anbieten. silicon.de hat sich die interessantesten Lösungen angesehen.

Ein praktischer Helfer für unterwegs ist die kostenlose App Google Übersetzer. Sie übersetzt einzelne Wörter oder Sätze in mittlerweile über 60 Sprachen. Neben Chinesisch, Englisch, Spanisch, Russisch, Portugiesisch, Japanisch, Französisch oder Deutsch sind auch Sprachen wie Tagalog, Suaheli, Hindi oder Haitianisch im Angebot. Die App erkennt die Ausgangssprache – nach entsprechender Einstellung vorab – von selbst. Die Wörter oder Sätze werden über ein Textfeld per Tastatur eingetippt oder per Spracheingabe aufgenommen. Beim Eintippen liefert die App gleich die passenden Vorschläge. Zu jedem Wort zeigt die App bei Bedarf verwandte Wortgruppen und Erklärungen an. Die Übersetzungen können auf Wunsch auch von einer Computerstimme vorgelesen werden. Dazu ist die Installation und anschließende Aktivierung der eSpeak-TTS-Engine erforderlich.

Praktisch: Häufig genutzte Begriffe lassen sich als Favoriten abspeichern und in E-Mail und SMS einfügen. Mit dem Google Übersetzter lassen sich komplette SMS in eine andere Sprache übersetzten. Komfortabel ist die Speech-to-Speech-Übersetzung im Konversationsmodus, auch wenn der sich noch in der Alpha-Version befindet: Hier wird die Frage zum Beispiel auf Deutsch gestellt, per Spracherkennung von der App eingelesen, dann übersetzt und per Text-to-Speach wieder ausgegeben. Im Augenblick werden hier 14 Sprachen wie Brasilianisch, Portugiesisch, Tschechisch, Niederländisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Mandarin, Chinesisch, Polnisch, Russisch und Türkisch unterstützt. So gut die App auch funktioniert, für den Auslandseinsatz ist sie aufgrund entstehender Roaminggebühren nur bedingt geeignet, da in der Regel eine Internetverbindung erforderlich ist, auch wenn Favoriten, Verlauf und bisherige Übersetzungen auch offline zugänglich sind.

Die Entwickler der Übersetzungssoftware Babylon haben jetzt auch eine App für Android veröffentlicht, die sich noch in der Beta-Phase befindet. Wie auf dem PC soll der Babylon Translator auf dem Smartphone Übersetzungen simultan in 30 Sprachen ermöglichen. Babylon Translator bietet nicht so viele Sprachen wie Googles Übersetzer, aber auch hier sind die gängigen wie Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Chinesisch, Portugiesisch oder Japanisch verfügbar. Über die beiden Modi lassen sich einzelne Wörter oder auch ganze Sätze übersetzen. Die App legt für jede Sprache einen eigenen Tab an, was ein schnelles Nachschlagen in unterschiedlichen Sprachen ermöglicht.

Zu jedem eingegebenen Wort liefert die App nicht nur die Übersetzung, sondern weitere Informationen von Wikipedia und ein Online-Glossar. Auch hier ist eine eine bestehende Internetverbindung erforderlich. Einen Offline-Modus gibt es noch nicht. Beim Lesen von fremdsprachigen Artikeln kann er aber durchaus nützlich sein. Einzelne Wörter übersetzt der Babylon Translator zuverlässig. Bei längeren beziehungsweise komplexeren Sätzen kommt die App allerdings schon einmal ins Straucheln. Funktionen wie Spracheingabe, eine Favoritenfunktion oder ein Verlauf findet man beim Babylon Translator nicht.

Die Leo-App für Android-Smartphones bietet zahlreiche Funktionen, die man auch von der Webseite Internet-Nachschlagewerks dict.leo.org kennt. Sie bietet unter anderem Zugriff auf die Wörterbucher Englisch, Französisch, Russisch und Chinesisch und greift dabei auf das Online-Wortverzeichnis in den sechs Sprachen zu. So ist die Übersetzung einzelner Worte und kurzer Fragen jeweils von und nach Deutsch möglich. Daraus lassen sich auch Informationen zu Definitionen, Verbtabellen, Aussprache und Grammatik herausziehen.

Direkt nach der Installation der App wird die die gewünschte Sprache festgelegt. Diese Einstellung lässt sich jederzeit ändern. Die App lässt sich auch als Vokabeltrainer einsetzen. Dabei werden ausgewählte Worte zunächst im Karteikartenlook angezeigt, um ein Einprägen zu ermöglichen und später das Abfragen. Wie bei allen anderen Apps ist auch hier ist immer eine Online-Verbindung notwendig. Die Wortverzeichnisse werden nicht auf das Smartphone übertragen und jede Abfrage läuft über das Internet.

Bei Besser Übersetzer Pro handelt es sich um einen einfachen Übersetzer, der über 50 Sprachen übersetzt. Die App arbeitete in der Vergangenheit mit Google Translate und Bing, zwischenzeitlich aber nur noch mit Bing. Sie bietet Spracherkennung und Text-to-Speech. Auch hier ist wieder eine Internetverbindung nötig, wobei auf frühere Übersetzungen auch offline zugegriffen werden kann. SMS lassen sich komplett per Tastendruck übersetzen.

So praktisch die Helfer im Ausland auch sind: Man sollte beachten, dass eventuell Roaming-Gebühren anfallen, da hier bei fast allen eine Internetverbindung erforderlich ist, um auf die Daten zuzugreifen. Wer im Ausland kein Risiko mit hohen Roaming-Gebühren eingehen will, fährt mit einer Offline-Lösung, wie sie beispielsweise auch PONS anbietet, unter Umständen besser. Je nach Ausstattung kosten die Apps zwischen 4,99 Euro in der Basis-Edition oder 49,99 in der Premium-Version. Hier werden die Pakete einzeln nach Sprache angeboten.

Silicon-Redaktion

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  • Warum nur teure Programme?
    Die aufgeführten Übersetzer halte ich keineswegs für die besten. Alle sind auf eine bestehende Internet-Vebindung angewiesen und sind zudem teuer.
    Besser ist meiner Ansicht nach "dict.cc": Einerseits zumindst in der Grundversion kostenlos und anderseits komplett offlinefähig, da das Wörterbuch in den Handy-Speicher geladen wird. Eine große Zahl von Sprachen wird unterstützt, das ganze funktioniert ähnlich dem Wikipedia-Prinzip: Jeder kann Vorschläge zur Erweiterung des Wortschatzes machen, sodass der schon jetzt durchaus akzeptable Umfang (beim von mir genutzten Portugiesisch z.B. knapp 34.000 Einträge, also mehr als die meisten Taschenwörterbücher) ständig wächst.

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