Mit einem Hoverboard oder einem fliegenden Auto à la Marty Mc Fly werden wir wohl auch im Jahr 2030 nicht zu unserem Job schweben, glaubt Jochen Boekel von Citrix. Dennoch wird seiner Ansicht nach ein großer Teil der Arbeit mobil werden.
Viel wahrscheinlicher ist, dass uns ein autonomes Fahrzeug zu unserem Ziel chauffiert. So können wir in der gewonnenen Zeit bereits virtuelle Meetings führen oder über die Cloud wichtige Dokumente bearbeiten.
Wie auch immer die Fortbewegungsmittel in der Zukunft aussehen, eines dürfte sicher sein: Die Arbeit löst sich immer mehr von der physischen Pflicht zur Anwesenheit. Ein Großteil der Tätigkeiten von so genannten “Wissensarbeitern” können schon von überall aus erledigt werden. Was zählt, sind die Ergebnisse, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Organisation gebraucht werden. Möglich machen dies vernetzte und intelligente Systeme, die den mobilen Zugriff und die Verwendung der benötigten Daten in Echtzeit ermöglichen.
Schon heute sind wir dahin auf dem Weg. Über mobil nutzbare Technologien arbeiten bunt gemischte Teams gemeinsam an Projekten, völlig unabhängig von Ort und Zeitzonen. In vielen Unternehmen sorgen Social Collaboration Tools bereits dafür, dass alle Beteiligten jederzeit auf die letzte aktuelle Fassung von Dokumenten zugreifen können. Informationen werden in Echtzeit via Filesharing geteilt, Videokonferenzen machen virtuelle Meetings persönlicher. Im Jahr 2030 werden diese mobilen Arbeitsformen wahrscheinlich Normalität sein.
Je besser diese Systeme funktionieren und von den Beschäftigten angenommen werden, desto stärker wächst die Produktivität. Denn durch die neuen Tools werden beispielsweise lästige E-Mail-Ketten durchbrochen, die nicht nur für die Adressaten in Kopie Zeitfresser sind. Statt diese Form der Kommunikation zu fördern, sollten Unternehmen deshalb auf Systeme umschwenken, die eine gleichzeitige Absprache sowohl zwischen internen also auch externen Projektbeteiligten ermöglichen. Das bedeutet auch die Öffnung der Collaboration-Systeme für Dienstleister oder Kunden.
Doch für diese Art der Zusammenarbeit braucht es neue Kompetenzen auf beiden Seiten. Die Unternehmen müssen lernen, ihren Mitarbeitern zu vertrauen und sich für neue IT-Entwicklungen zu öffnen. Sie sollten ihren Beschäftigten die Freiheit zugestehen, ihre Aufgaben auch im Home Office oder unterwegs erledigen zu können. Das setzt eine stabile und dabei sichere technische Infrastruktur voraus, die sich an vorhandene Übertragungsstandards anpasst, skalierbar ist und Funktionen bietet, die den Beschäftigten die Arbeit erleichtert.
Auch die Mitarbeiter müssen sich neue Fähigkeiten aneignen, denn auf sie kommt künftig eine höhere Verantwortung zu. Zum einen in punkto Selbstorganisation, denn sie müssen sich ihre Arbeitszeit immer häufiger in Eigenregie einteilen. Da in agilen, gemischten und verteilten Teams nicht selten flachere Hierarchien herrschen, wird auch die Priorisierung der Aufgaben immer seltener von oben vorgegeben. Darüber hinaus muss das Thema der ständigen Erreichbarkeit geklärt werden, die heute noch viele Arbeitnehmer von einer gesunden Work-Life-Balance abhält. Ein Problem, das wir mit Hilfe von Fitness-Trackern oder anderen smarten Begleitern bis zum Jahr 2030 hoffentlich längst gelöst haben.