erst mal Bürokratie nicht mehr machen! Fordert silicon.de-Blogger Uwe Hauck. Langwierige Entscheidungswege könne sich heute in der Welt schnelllebiger Social Media Aktivitäten kein Unternehmen mehr leisten. Zudem brauche Deutschland eine neue Kultur des Scheiterns, wie sie Google und andere US-Unternehmen vorleben.
Social Media ist ein schnelllebiges Thema. Das hat auch Sascha Lobo in seiner Kolumne bei SPON dargelegt.
Und hier stößt oft der Wunsch nach Teilnahme und Teilhabe am Internet auf die harte Realität von Unternehmen. Denn wer für Aktivitäten im Netz erst lange Entscheidungsprozesse benötigt, der wird vermutlich erst dann mit einem Produkt an den Markt kommen, wenn der Trend bereits wieder vorbei und der “Rest” des Netzes sich ganz anderen Themen zuwendet.
Das Netz ist spontan, selbstorganisierend und oft nicht so vorhersehbar, wie sich das die Planer und Tabellenzeichner wünschen.
Google zeigt es sehr schön mit seinen oft vielen parallelen Projekten, die dann auch mal wieder eingestampft werden. Es geht im Netz oft auch um Versuch, Irrtum, Aufstehen und Weitermachen.
Das ist aber Teil einer Fehlerkultur, die uns Deutschen in weiten Bereichen noch abgeht. Da sind wir offensichtlich viel zu stark der korrekte Ingenieur.
Hier gilt es, mehr Kreativität zu wagen und dazu gehört auch, Fehler zuzulassen. Denn niemand wird deshalb mehr Fehler machen, nur weil er dafür nicht abgestraft wird. Im Gegenteil, wer weiß, dass auch mal was schiefgehen darf, wird viel mutiger an neue Konzepte herangehen und viel innovativer operieren, als derjenige, der sich permanent vor jedem und allem rechtfertigen und nach allen Seiten absichern muss.
Daher: Bevor wirklich über eine aktive und ernst zu nehmende Teilhabe gerade auch an Social Media nachgedacht werden kann gilt es, die bisherigen Prozesse zu hinterfragen und kurze Wege, schnelle Entscheidungen zu ermöglichen. Sonst scheitert die beste Social Media Strategie, noch bevor sie wirklich begonnen hat.