Der Data Traffic von Unternehmen wächst exponentiell – aus der Sicht von silicon.de-Blogger Hans Göttlinger ist das Ende hier noch lange nicht in Sicht. Es gibt einige Faktoren, die Service-Provider angesichts des jährlich massiv ansteigenden Kapazitätswachstums unbedingt berücksichtigten sollten.
Unter diesen drei Faktoren ist der erste die Grenzen von Netzwerken. Ich bin mir sicher, dass sich die Mobilnetzbetreiber künftig mit der wahnsinnigen Herausforderung konfrontiert sehen, beim Umgang mit dem Wachstum mobiler Daten an die Grenzen zu stoßen. Die Anbieter müssen weiterhin 4G-Technologien einsetzen, um höhere Datengeschwindigkeiten zu erzielen; zudem sollten Mikrozellen in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt und kontinuierlich Wi-Fi-Nutzungsstrategien verfolgt werden, um das genutzte Spektrum zu maximieren. Natürlich sind das nicht gerade niedrige Anforderungen.
Der zweite Faktor ist der Netzwerk-Backbone. Im Backbone müssen Service-Provider ihre Backbone-Verbindungen auf zwei Arten skalieren: Technologien für die Übertragung hoher Kapazitäten einsetzen und die Kapazität steigern. Die Übertragungskapazität skalierte bisher von 10G über 100G, aktuell werden sogar 400G-Linecards getestet. Jeder dieser Sprünge hat in der Entwicklung mindestens zwei bis drei Jahre gedauert. In anderen Worten: nicht schnell genug, um mit der Kapazitätssteigerung mithalten zu können. Service Provider müssen also zusätzlich mit mehreren Backbone-Links skalieren.
Last but not least geht es auch um die ressourcenschonende Bereitstellung von Inhalten im Netzwerk. So sollte gewährleistet werden, dass so viel Content wie möglich an den Übergangspunkten der Netzwerke bereitsteht, um so die Last auf dem Backbone so niedrig wie möglich zu halten. Dieses Vorgehen kann die Lücke zwischen schnellerem Wachstum der Nachfrage und langsameren Wachstum der Technologiekapazitäten verringern.
Der Umgang mit exponentiellen Wachstumsraten ist eine ernsthafte Herausforderung. Service-Provider müssen verschiedene Strategien nutzen, um einen effektiven Weg zu finden, der Nachfrage nachzukommen. Und ich bin hier nur auf die technischen Herausforderungen eingegangen!
Das Problem wird noch viel komplizierter, wenn man nicht nur versucht, das Datenwachstum richtig zu adressieren, sondern dies auch noch profitabel zu tun. Hoffen wir mal, dass Service-Provider weiterhin diese und neue Strategien nutzen, um mit dem Wachstum des Internets in den nächsten 25 Jahren Schritt halten zu können.