Was Darwin mit dem Ende der IT-Abteilung zu tun hat erklärt Michael Pauly in seinem Blog. Gleichzeitig wird man auch künftig nicht ganz ohne einen Fachmann für IT-Fragen im Unternehmen auskommen, glaubt der Cloud-Experte von T-Systems. Das ist sozusagen ein evolutionärer Prozess, denn Totgesagte leben bekanntlich länger.
Die IT-Abteilung ist tot! Ja, Sie haben richtig gelesen. Das Ende der IT-Abteilungen ist besiegelt. Endgültig und unwiederbringlich. Naja, noch nicht sofort, aber lange wird es sicher nicht mehr dauern. Woher ich das weiß? Ganz einfach. Das ist nun mal der Lauf der Dinge. Sozusagen die “natürliche” Evolution beziehungsweise die natürliche “Auslese”. Oder kurz und knapp formuliert: das ist Darwin!
Aber wohin verschwindet denn dieser “Dinosaurier” eines Unternehmens? Denn IT-Abteilungen gibt es schon seit “Urzeiten” in den Unternehmen. Naja, wenigstens seit den Siebzigern. Und das ist im Cloud-Zeitalter schon echt lange her. Damals fing alles mit den ersten Großrechnern und Mainframes an, dann kamen Client-Server Architekturen bis heute zu den (meist) virtualisierten Infrastrukturen und Netzen. All das soll nun vorbei sein? Das kann nicht sein!
Ein Leben ohne (meine) IT-Abteilung? Wie soll das funktionieren? Bucht und bestellt sich jetzt jeder selbst die (Cloud-)Services, die er braucht? Und wie sieht es mit meinem Arbeitsplatz-IT aus? Oft “schimpfe” ich auf diesen, weil er in dem Moment nicht das tun was ich gerade möchte (es sei mal dahin gestellt, ob mich das dann weiterbringt oder nicht ;-)), aber darauf verzichten kann ich auch nicht. Wer kontrolliert und koordiniert letztendlich diese Vielfalt an unterschiedlichen Cloud-Diensten? Ohne die (regulierende) Tätigkeit der IT-Abteilung werden Unternehmen schnell in Chaos und Anarchie versinken! Ist der Untergang der zurzeit noch wohl geordneten IT-Welt nahe?
Mitnichten. Diese Aufgaben sind in modernen, erfolgreichen Unternehmen wichtiger denn je. Denn ohne einen IT-Bereich, der ALLE anderen Bereiche nicht nur in Sachen IT unterstützt, sondern zusammen mit diesen neue Ideen, neue Produkte und Lösungen sowie neue Business-Modelle entwickelt, wird es extrem schwierig werden – wenn nicht sogar unmöglich – im Zeitalter von Zerodistance zu bestehen.
Aber wenn das so ist, dann kann und darf der “Dinosaurier” IT-Abteilung nicht aussterben. DOCH! Denn all diese Aufgaben kann eine (kleine) Abteilung nicht übernehmen und leisten. Hier muss die “IT-Abteilung” einen deutlich größeren Raum einnehmen. Erst recht, wenn der CIO mit seinem Bereich so wie es manchmal der Fall ist z.B. unterhalb des CFO “aufgehängt” ist. Denn IT ist nicht nur ein reiner Kosten-, sondern auch ein unerlässlicher Businessfaktor, der neues Geschäft nicht nur unterstützt, sondern fördert und ermöglicht. Das muss sich dann aber auch in der Position im Unternehmen widerspiegeln.
Mein Fazit: Es stimmt. Die IT-Abteilung wird aussterben. Aber sie verschwindet nicht. Sie wird durch einen größeren und mit Sicherheit auch einflussreicheren Unternehmensbereich IT ersetzt werden. Denn IT ist heute nicht nur ein businesskritischer Faktor, sondern auch DER Treiber für Unternehmen. Damit zahlt die IT direkt und wesentlich auf die Strategie eines Unternehmens ein. Das heißt konkret: der Einfluss wird größer. Der Bereich wird wichtiger. Der CIO wird ein wichtiger Partner des CEOs werden und direkt an ihn berichten.
Noch ist es nicht soweit. Aber die Zeichen stehen auf Wandel und deuten es immer mehr an. In diesem Sinne. Let’s change IT.
Ihr Michael Pauly