silicon.de-Blogger Michael Pauly hat Schnupfen. Und während er sich noch fragt, wo genau er sich den lästigen Virus eigentlich eingefangen hat, macht er sich Gedanken über den Cloud-Virus, der viele Unternehmen schon seit längerem erfasst hat. Denn manchmal scheine es, als würde dieser Firmen ebenso ärgern wie winterliche Erkältungsviren die Mitarbeiter.
Und schon ist es wieder soweit. Ich zeige so langsam die ersten saisonalen Ausfallerscheinungen. Nein, nichts Kritisches. Mich hat nur einer dieser Viren wahrscheinlich auf dem falschen Fuß erwischt, so dass ich zurzeit leicht “verschnupft” meine Umgebung wahrnehme. Naja, so ein Virus kann einen schon mal ärgern. Ganz anders sieht es beim Cloud Virus aus, das schon seit längerem die Unternehmen erfasst. Ob dieses die Unternehmen dann ärgert oder diesen vielmehr nützt, ist im ersten Moment nicht immer so ganz ersichtlich ;-).
Doch wie kommt denn nun das Cloud-Virus ins Unternehmen? Kommt es durch die Mitarbeiter oder wird es durchs Management “eingeschleppt”? Durch die Mitarbeiter, werden Sie sagen. So wird es auf jeden Fall oft und gerne berichtet. Fast in jedem zweiten Vortrag über Cloud Computing können Sie so etwas heute noch finden.
Digital Natives, wie es sie in einer Vielzahl von Unternehmen schon geben soll, nutzen einfach (öffentliche) Cloud Services für ihre tägliche Arbeit. Und das alles ohne die IT vorher zu fragen. Mhmmm … Haben Sie sich schon mal überlegt, welche Services das sein könnten, die Mitarbeiter (mal eben) in der Cloud ordern und dann für die Erledigung ihrer beruflichen Aufgaben auch noch brauchen können? So viele fallen mir da nicht ein. Das kann aber auch an mir liegen ;-).
Vielleicht kommt das Cloud Virus doch eher über die Managementebene in die Firma. Denn das Thema Kostenersparnis durch Cloud sowie die Aussage Capex-to-Opex wird inzwischen immer wieder mantraartig wiederholt. Da kann denn auch schon mal etwas hängen bleiben ;-). Aber auch, wenn dem Management eine hohe Affinität zu Kosteneinsparungen nachgesagt wird. Ich habe noch kein Unternehmen gesehen, dass durch reine Kosteneinsparung Gewinn macht. Geschweige denn neue Märkte angeht oder neue Geschäftsfelder entdeckt.
Also muss es da noch etwas anderes geben. Und das gibt es wirklich. Meist fängt es sogar in der IT-Abteilung an. Hier werden oftmals die ersten Erfahrungen mit IaaS gemacht. Virtuelle Server für ein kurzes Projekt oder nur mal eben für einen Test, einfach und schnell aus der Cloud. Die dabei kennengelernte Flexibilität und Dynamik beeinflusst dann meist recht schnell das weitere IT-Denken. Wie es dann weiter gehen kann, kennen viele von Ihnen sicher aus eigener Erfahrung…
Noch zu klären ist die Frage, ob so ein Unternehmen, einmal vom Cloud Virus infiziert, auch “geheilt” werden kann? Naja, geheilt würde ich es nicht nennen. Aber sobald das Cloud Virus im Unternehmen einmal um sich gegriffen hat, wird es sozusagen in seine Bestandteile zerlegt. Diese wandern dann in die IT-Gene und werden dort fest integriert. Denn, wer einmal die enormen Möglichkeiten und das Potential von dynamischen und flexiblen IT-Services kennengelernt hat, der will nicht mehr so schnell darauf verzichten.
Mein Fazit: Einmal mit dem Cloud Virus an den richtigen Stellen infiziert, entwickeln die IT-Abteilungen ungeahnte Kräfte und Möglichkeiten. So habe ich es auf jeden Fall bei einer Vielzahl von Unternehmen kennengelernt. Oder haben Sie andere Erfahrungen gemacht?
Ihr Michael Pauly