Hans Göttlinger

ist Telekommunikations- und Sales-Experte bei Tata Communications

Internet der Zukunft – die Ära der kabellosen Verbindungen?

Wenn Unternehmen ein Geschäftsmodell auf Virtual Reality oder IoT aufbauen, stellt das an kabellose Netze ganz neue Herausforderungen, wie Hans Göttlinger, Country Head Germany, Tata Communications, in seinem aktuellen Blog erklärt.

Das Internet ist mehr denn je das Backbone unserer Konnektivität, ob für Online-Banking, kontaktloses Bezahlen oder die nächste Videokonferenz. Wir verlassen uns auf superschnelle, überall verfügbare Netzwerk-Konnektivität. Man könnte sogar sagen, dass ein Leben ohne Internet in vielen Bereichen gar nicht mehr vorstellbar wäre. Und auch die Mobilität wächst. Vieles, was wir noch vor zehn Jahren auf unserem Desktop-PC aufgerufen haben, erledigen wir nun mobil über Smartphone, Tablet und Co. Doch sind die weltweiten Netzwerke in der Lage, den wachsenden Appetit der Menschen nach immer mehr Daten zu stillen?

Mobile Internetnutzung in Deutschland 2016 (Grafik: Statista)
Mobile Internetnutzung in Deutschland 2016. (Grafik: Statista)

Ein Blick auf die neuesten Trend-Technologien zeigt, dass dies eine durchaus berechtigte Frage ist. Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und das Internet der Dinge (IoT), ermöglichen es Unternehmen, mit ihren Kunden auf eine ganz neue Art und Weise zu interagieren und Geschäftsprozesse und sogar -modelle völlig neu aufzustellen. Eine der größten Herausforderungen, die durch diese neuen Anwendungen verursacht werden, ist die die enorme Anzahl an Verbindungen und das Volumen an Bandbreite, das sie benötigen.

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Effektive Meeting-und Kollaboration-Lösungen

Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.

Eine extrem schnelle und robuste Konnektivität ist hier essenziell, da Verbindungsunterbrechungen gravierende Auswirkungen haben können: Von der Beeinträchtigung der Benutzererfahrung, über Ausfälle in Produktionsabläufen bis zur Desorientierung des Nutzers. Deshalb müssen Service Provider die Anforderungen dieses enorm großen Datenverkehrs an die letzte Meile der Netzwerke genau unter die Lupe nehmen. Ebenso müssen die Unternehmen ein intelligentes Traffic Management implementieren, um sicherzustellen, dass die Netzwerke intelligent, robust und flächendeckend genug sind, um die erwartete Leistung zu erbringen.

Sobald VR und AR die große Masse erreichen, wird auch deren mobile Nutzung stark ansteigen. Die heutigen 4G-Verbindungen sind jedoch nicht in der Lage, VR oder AR zu verarbeiten, sodass wir für eine qualitativ hochwertige Konnektivität dieser immersiven Erlebnisse modernere Netzwerke benötigen. Der Erfolg wird also auch weitgehend davon abhängen, ob die vorhandene Konnektivität es ihnen ermöglicht, sich weiter zu entwickeln. Kann 5G hier die Lösung sein?

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Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Die Telekommunikationsbranche hegt große Hoffnungen für 5G. Die Europäische Kommission fordert, dass die Mobilfunkbetreiber im Jahr 2020 5G-fähig sind. Jedoch ist für die Anbieter die Bereitstellung von 5G-Konnektivität zu einem attraktiven Preis kaum wirtschaftlich, da die Kosten hierfür vergleichsweise hoch sind.

Denn wenn die Betreiber bereits horrende Summen für den Erwerb der Frequenzen ausgeben, müssen sie diese Kosten an die Verbraucher weitergeben – oder ihre Margen schrumpfen. Ob die Kunden diese Preiserhöhungen schlucken werden oder stattdessen bei der Nutzung von 4G bleiben, ist daher offen. Statt VR, AR und HD-Streaming über 5G auch mobil zu nutzen, würden viele Verbraucher diese nur stationär verwenden (also wenn WLAN verfügbar ist). Weniger datenintensive Apps bleiben dagegen mobil. Während 5G sicherlich die Tür für neue Dienste öffnet, bleibt abzuwarten, wie schnell der Dienst tatsächlich verfügbar ist und von den Verbrauchern akzeptiert wird.

Festnetze bleiben bestehen

Auch wenn kabellose Übertragungstechniken wie 5G künftig sicherlich eine große Rolle spielen, werden kabelgebundene Verbindungen noch lange nicht verschwinden. Im Gegenteil: Sie sind für das Internet der nächsten Generation unersetzbar.

Mit Wireless-Technologien, die über Festnetz-Infrastrukturen liegen, sind die heutigen Netzwerke bereits äußerst komplex. Festnetz-Verbindungen und Glasfaser-Infrastrukturen werden niemals gänzlich verschwinden, da sie zumindest bis auf weiteres sehr viel höhere Workloads als drahtlose Alternativen übertragen können. Neue 40G-, 100G- und sogar 400G-Technologien sorgen dafür, dass die Geschwindigkeit und Kapazität vorhanden ist, um den wachsenden Bedarf nach Bandbreite abzudecken. Hinzu kommen bereits verfügbare Kapazitäten im weltweiten Netzwerk in Form von Dark Fibre.

Da die rasende Geschwindigkeit von Technologieinnovationen andauert, halten viele Dinge, die vor zehn Jahren als praxisfern oder als Tech-Hype betrachtet wurden, jetzt Einzug in unseren Alltag. VR, AR, IoT und weitere Technologien, die heute noch gar nicht existieren, funktionieren nur mit einer superschnellen Konnektivität. Da die Abhängigkeit der Menschen und Unternehmen von globalen Netzwerken steigt, ist es entscheidend, dass die Telekommunikationsbranche auf Kurs bleibt. Die Anbieter müssen weiterhin in Innovationen investieren, um sicherzustellen, dass die kritischen Infrastrukturen die Anforderungen dieser datenhungrigen Welt heute und in Zukunft erfüllen.

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