Geht es Ihnen auch so? Karneval ist vorbei. So langsam könnte es wieder Frühling werden. Schnee und auch Regen hatte ich jetzt genug. Es wird Zeit, dass es draußen wieder etwas grüner wird und alles zu wachsen anfängt. Das geht, wenn sich dieses Jahr nichts geändert hat, auch von alleine ;-).
Ganz im Gegensatz zur Cloud… Doch halt! Werden Sie sagen. Cloud Computing ist flexibel, skalierbar und dynamisch. Die wächst auch ganz von alleine und passt sich dem Business an. Ein Selbstläufer bzw. “Selbstwachser” sozusagen. Jeder wählt die Services aus, die er braucht und nutzt diese dann flexibel nach Bedarf.
JEDER? Diese Art der (unkontrollierten) Cloud-Nutzung trifft die IT in einem ganz sensiblen Punkt: Compliance und Security. Denn auf der einen Seite ist die IT bzw. der CIO dafür verantwortlich, was und wie etwas mit den Daten geschieht. Auf der anderen Seite entgleitet diesen die Kontrollmöglichkeit, wenn jeder nach seinem Gusto Services aus der Cloud bezieht. Ein Spagat, bei dem es auf lange Sicht nur Verlierer geben kann. Also, was ist zu tun? Ganz auf Cloud verzichten?
Mitnichten. Cloud Services bieten Unternehmen ein deutliches Mehr an Flexibilität und Dynamik, auf die diese nicht mehr verzichten können und auch nicht verzichten wollen. Ergo, der Wildwuchs muss eingedämmt oder besser gesagt, er muss kultiviert werden. Doch wie hoch lasse ich die Cloud denn nun wirklich wachsen? Und wie fange ich mit dem “Gärtnern” an? Wie viele Mitarbeiter brauche ich dazu? Oder erfolgt das Ganze so nebenbei, als “Hobbygärtner” sozusagen?
Dies sind alles Fragen, auf die es – so auf jeden Fall meine Meinung – keine Standardantwort gibt. Aber eines zeigen die vielen Fragen deutlich: die Aufgaben und Anforderungen an die IT-Abteilungen werden nicht weniger. Sie werden nicht an Bedeutung verlieren, ganz im Gegenteil. Allerdings werden sich die zu erledigenden Aufgaben verschieben. Weg von der IT-Administration, hin zum IT-Management.
Und Management-Aufgaben gibt es in der Cloud-Welt genügend. Angefangen bei dem (intelligenten) kontinuierlichen Monitoring der genutzten Services, natürlich in Echtzeit. Denn wie will ich sonst dynamische Ressourcen organisieren und kontrollieren, wenn ich z.B. nur einen monatlichen Report habe. Das ist wie ein Auto mit verbunden Augen zu lenken (da möchte ich nicht gerne Beifahrer sein ;-)). Weitere Aufgaben sind u.a. die Integration der Cloud Services in die Unternehmensprozesse, die Einhaltung der Compliance-Vorgaben, die Unterstützung der Fachabteilungen in IT-Fragen…
Mein Fazit: Es ist noch viel zu tun. Nicht nur in der IT. Und wie sieht diese nachher aus? Besteht sie dann aus einer ganzen Reihe von (kleinen) Schrebergärten, d.h. kleinen Cloud-Inseln? Will ich das wirklich? Eigentlich doch nicht. Denn Cloud Computing darf im Unternehmen keine Insel sein. Ich muss die Cloud Services, um den größten Nutzen zu erzielen, nahtlos in die bestehenden Prozesse und Systeme integrieren. Und wer kann diese Aufgabe in einem Unternehmen leisten? Eigentlich nur jemand, der die einzelnen Systeme, deren Zusammenarbeit, bis hin in die Fachbereiche kennt. Ergo, die IT-Abteilung.
In diesem Sinne. Lassen wir die Cloud wachsen. Vielleicht wird dann unsere IT wie auch demnächst die Natur draußen vor meinem Fenster ein wenig grüner. Mhmm … “grüne” Wolken das ist ein anderes spannendes Thema für einen meiner nächsten Beiträge.
Ihr Michael Pauly