Sechs Monate vor Weihnachten mahnt silicon.de-Blogger Michael Pauly, sich rechtzeitig ums Weihnachtsgeschäft zu kümmern. Zwar hat die Cloud Kapazitäten für alle – aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, sagt Pauly.
Die Tage werden wieder kürzer. Und es sind keine sechs Monate mehr bis Weihnachten. Höchste Zeit sich um die Weihnachtsgeschenke zu kümmern und natürlich auch um alles andere, was mit dem Vorweihnachtsgeschäft zu tun hat: ausreichend Ressourcen für meinen Internet-Shop, genug Kapazitäten für die allseits beliebten Jahresendzeit-Marketingkampagnen…. Aber damit kann ich mir doch eigentlich noch ein paar Monate Zeit lassen, oder? Denn die Cloud hat doch genug Kapazitäten für alle.
Eigentlich schon. So ist es auf jeden Fall in der Theorie. Aber, nicht auszudenken, wenn im Vorweihnachtsgeschäft mein Cloud-Service plötzlich nicht mehr zur Verfügung stünde, wenn die Ressourcen nicht mehr ausreichten und keine frischen virtuellen Server mehr da wären. Oder, wenn sogar die bereits genutzten sich verabschiedeten.
Aber das kommt sicher nicht vor, wenn ich den Verfügbarkeits- und Kapazitätsversprechen der diversen Anbieter glauben darf. OK, auch der beste Cloud-Service wird irgendwann auf einem Server produziert und braucht mal etwas Storage. Und – so ist das hin und wieder einfach – dieser kann nun mal ausfallen oder es ist halt nichts mehr frei. Aber sicher nicht zur besten Geschäftszeit, oder?
Mmmmh. Cloud-Services werden in der Zwischenzeit rund um die Welt genutzt. Und irgendwo ist immer gerade die “beste” Geschäftszeit. Und Weihnachten findet normalerweise immer am selben Tag statt. Naja, im Notfall kann ich dann schnell noch auf einen anderen Anbieter wechseln. Schließlich sind wir ja in der Cloud, oder?
Ok, das stimmt schon. Aber so einfach ist es meist nur in der Theorie. Denn bei einem solchen Wechsel muss ich, wenn sonst alles stimmt, zumindest die Daten “rüber bringen”. Meist sind die Cloud-Services dann noch mit ein paar anderen Dingen bei mir im Unternehmen verknüpft und verzahnt, so dass es gar nicht so einfach ist, diese mal eben zu ersetzen.
Ergo, lieber vorsorgen und sich mit dem Provider abstimmen. Ansonsten muss ich schon mal die “richtigen” Ressourcen frühzeitig reservieren. Denn, wie kann ich sonst eigentlich sicher sein, dass ich die Ressourcen auch dann bekomme, wenn alle etwas mehr brauchen? Dann buche ich mir eben jetzt schon mal das, was ich später brauche. Und damit bin ich wieder bei den Dingen, die ich eigentlich an meinen Cloud-Provider abgeben wollte. Denn so etwas wie Kapazitätsmanagement macht immer nur bedingt Spaß ;-).
Mein Fazit: Auch im Cloud-Zeitalter sollte man vorausschauend planen, um auf die ein oder anderen Dinge vorbereitet zu sein, die dann plötzlich und so überraschend wie Weihnachten vor der Tür stehen. Aber in diesem Jahr wird es Sie nicht treffen. Denn Sie sind ja jetzt vorgewarnt ;-). In diesem Sinne: Bleiben Sie vorbereitet.
Ihr Michael Pauly