Das Thema Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Selbstverständnisses vieler Unternehmen. Wenig verwunderlich, dass sich dieses Thema zunehmend zu einem Schlüsselkriterium, bei Investitionsentscheidungen und beim Einsatz neuer Technologien mausert.
Ob Ausschreibungen oder strategische Zielplanung – es gibt kaum einen Anforderungskatalog, der Nachhaltigkeit nicht als ein wichtiges Kriterium berücksichtigt. Dabei geht es einerseits um den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei Produktion und Betrieb sowie um konkrete Anforderungen wie die Reduzierung von Plastikmüll und Elektroschrott; andererseits steht die Erhöhung der Recycling-Quote für diese Materialien im Fokus. Die Fridays for Future-Bewegung hat die gesellschaftliche Relevanz gestärkt und das Thema ins Zentrum des öffentlichen Bewusstseins gerückt. Doch für Unternehmen sollten diese Themen schon lange zum Pflichtenheft gehören.
Entsprechend gilt es, Nachhaltigkeitsziele fest in der Unternehmensstrategie zu verankern. Aus Überzeugung und Verantwortung – und nicht, um die Anforderungen in der nächsten Ausschreibung gut zu beantworten. Der Anforderungskatalog ist vielfältig: von ökologischen Themen wie ein niedriger CO2-Fußabdruck über den prozentualen Anteil recycelter Materialien (im Produkt verwendet oder anfallendem Verpackungsmüll) bis hin zu sozialen Themen wie Diversität und der Frage einer sozialverträglichen Lieferkette. Bei HP setzen wir uns in all diesen Bereichen seit vielen Jahren konkrete Ziele und Maßnahmen, deren Erreichung wir jährlich in unserem Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen.
Plastik lässt sich nicht komplett vermeiden – Plastikmüll aber signifikant reduzieren
Ein konkretes Beispiel: die Nutzung von Plastik. Während bei Verpackungen mittlerweile geformte Faserteile aus recyceltem Papier Styropor und Plastik ersetzen, ist dies – noch – nicht überall möglich. Für viele Produkte sind und bleiben Kunststoffe ein wichtiger Bestandteil, der sich nur sehr schwer gegen andere Materialien ersetzen lässt. Neben der Forschung nach Alternativen kommt es zunehmend darauf an, bestehende Wert- und Rohstoffe zu recyceln. Das Prinzip ist nicht neu. Und doch kann eine funktionierende Kreislaufwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zu nachhaltigem Wirtschaften leisten. Voraussetzung ist allerdings, dieses Konzept bereits bei der Produktentwicklung zu bedenken und Fragen der Rohstoffwiederverwertung bereits in Konstruktionsentscheidungen zu integrieren – nicht nur in der Technologiebranche. Das gilt in allen Industrien.
So gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Programmen, um den Plastikmüll in den Ozeanen zu reduzieren und die Materialien in neuen Produkten einzusetzen. Sicherlich lässt sich bei der Wiederverwertung dieser Materialien noch Einiges verbessern. Aber der Anfang ist gemacht. Doch nur, wenn Unternehmen bei der Produktion ihrer Produkte den Einsatz von wiederverwertetem Plastik von Beginn an mit einplanen und idealerweise selbst Recycling-Programme initiieren, wird die Umwelt geschont. Nicht zu vergessen: Nicht zuletzt ist auch für mehr und mehr Privatkunden der ökologische Fußabdruck eines Produktes Teil der Kaufentscheidung.
Nachhaltig produzierte Geräte sind gefragt
Unternehmen wie Verbraucher legen aber nicht nur Wert auf nachhaltig produzierte Produkte, sondern darauf, dass die Geräte im täglichen Gebrauch umweltfreundlich sind. Ein wichtiges Thema hier ist beispielsweise der Energiebedarf. Produktzertifizierungen wie der ENERGY STAR oder der Blaue Engel bieten Kunden eine Orientierung für eine nachhaltigere Produktentscheidungen. Zudem schaffen sie Vertrauen, denn Zertifizierungen werden von unabhängigen Organisationen vergeben, die die Geräte auf Herz und Nieren überprüfen, und harte, objektive Kriterien anlegen. Das Ergebnis ist Vergleichbarkeit.
So dokumentieren viele Notebooks, Drucker und Multifunktionsgeräte, die mit dem Blauen Engel zertifiziert sind, dass sie in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit höchste Ansprüche erfüllen. Das begehrte Siegel gilt als ältestes deutsches Umweltzertifikat mit den strengsten Kriterien und schließt neben Energieeffizienz und Reparierbarkeit vor allem die umweltschonende Produktion und das Recycling der Geräte mit ein.
Auch die Lieferkette kann zur Nachhaltigkeit beitragen
Während der Pandemie wurde vielen Unternehmen bewusst, wie abhängig sie von ihrer Lieferkette sind. Fällt auch nur ein Baustein der Kette aus, kommt es zum Stillstand. Für viele Organisationen war dies der Denkanstoß, sich ihre Lieferkette genauer anzuschauen. Einmal in Bezug auf die Anfälligkeit gegenüber äußeren Störungen, aber auch nach Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit. Mittlerweile geht es auch hier um Energie, Emissionen und damit um die Einsparung von Kosten. Lange Transportwege und hohe Emissionen beim Transport können durch eine lokale Produktion signifikant reduziert werden. Gleichzeitig werden Lieferketten so robuster gegenüber äußeren Einflüssen. Konkret: Bauteile, die lokal im 3D Druck bedarfsorientiert hergestellt werden, verkürzen Lieferwege, machen unabhängiger von Drittanbietern, sparen Energie und reduzieren die Lagerhaltung. Überlegungen, die Entscheidungen für Produktionsstandorte und Lieferketten nicht erst mittelfristig beeinflussen werden.
Die Möglichkeiten, für Unternehmen Nachhaltigkeit zu leben, sind vielfältig. Eine gelebte Kreislaufwirtschaft ist nur eine der Möglichkeiten. Das Ergebnis sind nachhaltige Produkte, weniger Abfall und ein schonenderer Umgang mit den bestehenden Ressourcen unserer Welt.