Nikolaus Reuter erläutert in seinem aktuellen Beitrag für silicon.de, dass es bei der temporären Besetzung von Projektaufgaben durchaus auch eine Alternative zum klassischen Freelancer geben kann. Er weiß, in welchen Fällen eine Personalüberlassung gegenüber einem Freelancer-Engagement Vorteile bringt.
Flexibilität – so lautet der Anspruch, den der Markt heute an jeden Einzelnen von uns und insbesondere an Unternehmen stellt. Zu den zentralen Herausforderungen in der Wirtschaft zählen darüber hinaus schon heute die Bewältigung des Fachkräftemangels, die Mitarbeitergewinnung und die Mitarbeiterbindung. Starre Unternehmensformen mit rein klassischen “Normalbeschäftigungsverhältnissen” werden langfristig aber leider keine umfassende Lösung auf die Anforderungen des sich rapide verändernden Marktes liefern können.
Der Bedarf an temporär benötigtem Spezialwissen wächst kontinuierlich. Unternehmen sind wohl oder übel gezwungen, sich permanent neuen Gegebenheiten anzupassen und auf teilweise rasch wechselnde Marktanforderungen schnell zu reagieren. Dies ebnet der Projektwirtschaft den Weg in die Zukunft.
Um für diesen Weg gerüstet zu sein, setzen schon jetzt viele Unternehmen externes Know-how ein – und zwar in Form von freiberuflichen Spezialisten.
Die Vorteile der Zusammenarbeit in der Projektwirtschaft mit einem Freelancer aus dem Bereich IT bzw. dem IT-nahen Umfeld sind schnell aufgezeigt: Für eine Projektlaufzeit von bis zu 25 Monaten* ist ein Freelancer klar im Kosten-Nutzen-Vorteil gegenüber einem Festangestellten. Denn ein Freelancer wird aufgrund seiner Erfahrung aus verschiedenen Projekteinsätzen nachweislich früher produktiv und schließt so latent vorhandene Know-how-Lücken in Unternehmen schneller. Freiberufliche Experten können durch ihren befristeten Einsatz und auf Basis ihrer profunden Berufs- und Projekterfahrung quasi als “rasende Feuerwehr” betrachtet werden, die den akuten Brand schnell und erfolgreich löscht.
Doch nicht alle Spezialisten lieben das Risiko, das eine Selbstständigkeit mit sich bringt! Immer mehr hochqualifizierte Experten möchten zwar in der Projektwirtschaft aktiv sein, suchen aber dennoch die Sicherheit, die eine Festanstellung bietet. Die Gründe dafür liegen meist im privaten Bereich – sei es die Familiengründung, der Erwerb eines Eigenheims oder schlicht die Abneigung gegenüber den organisatorischen und verwaltungstechnischen Aufgaben, die das Unternehmertum mit sich bringt. Für diese Experten bietet sich die Form der hochqualifizierten Personal-Überlassung an, da die gewünschte Sicherheit nach den gesetzlichen Normen der Arbeitnehmerüberlassung gewährleistet ist.
Die Vorzüge der Überlassung von hochqualifiziertem Personal liegen für beide Seiten auf der Hand: Der überlassene Experte arbeitet in immer neuen, herausfordernden Projekten in verschiedenen Unternehmen und kann sein Fachwissen von Einsatz zu Einsatz verfeinern. Trotzdem genießt er alle Vorteile einer unbefristeten Festanstellung. Der Auftraggeber bekommt einen Spezialisten, den er – im Gegensatz zu einem Freelancer – per arbeitsrechtlicher Weisung steuern und vollständig in sein Unternehmen oder Team integrieren kann. Ein überlassener externer Experte kann auch selbst für andere Stamm-Mitarbeiter des Kunden weisungsberechtigt werden und so zum Beispiel eine deutlich offensivere Kontroll- und Steuerungsaufgabe wahrnehmen als ein freiberuflicher Externer. Von Vorteil ist auch, dass Experten aus der Überlassung problemlos langfristige Projektaufgaben übernehmen können, da sie wie ganz normale Festangestellte dauerhaft im Unternehmen bleiben können – wenn nötig.
Das Unternehmen trägt trotzdem kein Arbeitgeberrisiko. Nicht zuletzt besteht bei überlassenem Personal die Möglichkeit, es in die Festanstellung zu übernehmen. Kurzum: Für bestimmte Projektaufgaben, bei denen Freelancing an praktische Grenzen stößt, kann Personal-Überlassung für Unternehmen und Spezialisten, die an projektbasierten Tätigkeiten interessiert sind, eine spannende Alternative sein! Die Unterschiede liegen in der Weisungsbefugnis, der Integration, sowie dem sozialversicherungsrechtlichen Status. Das abrufbare Experten-Know-how bleibt – egal in welcher Vertragsform.
*Ergebnis der Etengo-Studie „Freelancer vs. Festangestellter in der Projektwirtschaft – ein empirischer Investitionsvergleich“
Die Zahl der Leiharbeiter hat sich in den letzten zehn Jahren in Deutschland auf über 800.000 nahezu verdreifacht. Eine sehr bedenkliche Entwicklung ist das, die allmählich auch den Gesetzgeber auf den Plan ruft. Ich möchte zwar noch nicht von einer “Generation Zeitarbeit” sprechen, aber ich habe den Eindruck, dass gerade viele Hochschulabsolventen nur noch über eine dieser Zeitarbeitsfirmen einen Job finden. Die Bezahlung ist dementsprechend.
Völliger Blödsinn. Hier soll etablierten Freelancern ein Geschäftsmodell schmackhaft gemacht werden das ihnen nur Nachteile bringt.
Etengo=NoGo.