Stefan Pfeiffer

ist Marketing Lead Social Business Europe bei IBM Deutschland und nennt sich selbst "Schreiberling aus Passion".

Social: Unsichtbar überall drinnen oder eigenständige Schicht?

silicon.de-Blogger Stefan Pfeiffer widmet sich der Frage, ob soziale Funktionalitäten in Anwendungen unsichtbar aufgehen sollen. Die Gute Nachricht dabei aber ist, dass viele social-Media-Funktionen bereits in den Prozessen der Unternehmen angekommen sind. Als Wissenspeicher aber ist die Sphäre der sozialen Medien in den Augen von Stefan Pfeiffer unersetzlich.

\”Enterprise social platforms are moving from standalone to embedded, and this merges the network into the workflow instead of simply having a social layer,\” Vanessa Thompson, a research manager at IDC in an interview.

via A Look Back: Social Business Trends from 2013.

Solche und ähnliche Vorhersagen liest man immer mehr. Auch Gartner geht wohl davon aus, dass ‘Social’ als Funktionalität in die Anwendungen wandert und quasi als selbständiges Produkt unsichtbar wird. Die gute Nachricht: Social ist im Business angekommen.

Die (meiner Meinung nach)  zweifelhafte Nachricht: ’Social’ verschwindet. Daran glaube ich nicht. ’Social’ ist deutlich mehr als ein Share- oder Like-Button in einer Anwendung. ‘Social’wird meiner Ansicht nach eine selbständige Schicht bleiben, in der vor allem Wissen vorgehalten und diskutiert wird. Communities, Wikis und Blogs sind essentielle Module dieser sozialen Schicht. Kognitive Systeme und Analytics werden die Schicht intelligenter konsumier- und abfragbar machen. Prozesse werden aus dem Workflow heraus darauf zugreifen können.

Wo die Nutzerprofile, die Expertenprofile liegen, kann diskutiert werden. Ich glaube, auch sie werden Teil der sozialen Schicht sein, die andere, eher prozessorientierte Anwendungen dann nutzen, um Experten oder Wissen zu finden. Und ja, ’Social’ ist in den Prozessen angekommen – und das ist gut so, denn dort wird Mehrwert und Nutzen generiert. Ich bringe immer das Beispiel Aktivitäten-Modul von IBM Connections, mit dem man Projekte einfacher, transparenter und dialogorientierter abwickeln kann, meist besser als mit komplexer Projektmanagement-Software und auf jeden Fall nutzerfreundlicher und kollaborativer als mit den berüchtigten Endlostabellen.

Soziale Funktionen in vielfältige Produkte direkt zu integrieren macht Sinn, aber vergesst den beschriebenen “Social Layer” besser nicht.  Mobile mag als Schicht verschwinden, weil alle Anwendungen künftig “mobile” sein werden. Dagegen wird ’Social’ meiner Ansicht nach nicht einfach so verdampfen. Da steckt eine andere Qualität dahinter. ’Social’ ist als unabhängig existierende Schicht, als Wissensspeicher und Diskussionsplattform weiter dringend notwendig, sollte und wird deshalb bestehen bleiben.