Am Wochenende hat silicon.de-Blogger Stefan Pfeiffer einen Artikel von Experton-Analyst Axel Oppermann gelesen. Dieser beschreibt, warum Social Business aktuelle Office-Systeme braucht. Stefan Pfeiffer geht dieser Ansatz nicht weit genug.
“Durch eine Verschleppung von Investitionen kommt es in Unternehmen, die Office-Systeme länger als dreineinhalb bis fünf Jahre einsetzen, fast zwangsläufig zu veralteten Arbeitsabläufen, die bei noch längerer Nutzung in ‘verkrustete’ Organisationsstrukturen münden können.”
Ein Beitrag von vom mir sehr geschätzten Axel Oppermann – Meine 2 Cents: Es ist nicht damit getan, immer die neuesten Versionen eines Office-Pakets zu installieren. Das hätte ein bestimmter Hersteller natürlich gerne, der sich logischerweise über Studien sehr freut, die zu regelmäßigen Updates von Office raten.
Ich glaube, nur an Office-Updates zu glauben, ist zu kurz gegriffen (und Axel Oppermann führt ja auch andere wesentlichere Punkte wie Kulturwandel etc. in der Folge seines Beitrags aus). Trotzdem gehe ich noch einen Schritt weiter. Die traditionellen Office-Pakete, wie wir sie nun seit zwei Jahrzehnten kennen, werden meiner Ansicht nach sukzessive und langsam sterben beziehungsweise sich wandeln und durch Online Collaboration Tools (Blogs, Wikis, Communities, Online-Editoren) abgelöst.
Viele Anwender brauchen in Zukunft kein traditionelles, mit unnötigen Funktionen überfrachtetes und teures Office-Paket mehr, denn die entsprechenden Funktionen stehen in den Collaboration Tools in ausreichender Funktionalität zur Verfügung. Werkzeuge wie IBM Docs, das in das das Social Business-Tool IBM Connections integriert wird, zeigen meiner Meinung nach den Weg. Mehr dazu im Laufe diesen Jahres.
In meiner persönlichen Arbeit merke ich selbst, wie ich mich immer mehr von der traditionellen Office-Welt mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation wegbewege und Dinge mit anderen Werkzeugen (oft mobil) erledige. Diesen Blog-Beitrag schreibe ich nicht in der Textverarbeitung vor. Er entsteht auch als Entwurf direkt im Blog. Meinen wöchentlichen Newsletter schreibe ich in der Community und versende ihn dann zusätzlich per E-Mail. Die Liste solcher Beispiele könnte ich leicht fortsetzen.
Ja, natürlich brauche ich noch Tabellenkalkulation und Präsentationen. Im Zeitalter von Management per Tabellenkalkulation und Powerpoint-Karaoke kommt man so schnell nicht davon weg, aber auch hier erwarte ich einen Wandel durch Werkzeuge wie IBM Docs, mit denen ich dann kollaborativ mit Kollegen gemeinsam an Tabellen und Präsentationen arbeite, und das natürlich nicht nur am traditionellen Office-Arbeitsplatz (sprich PC oder in meinem Fall Mac), sondern auch auf dem Tablet und Smartphone.
Das Zeitalter des Social Business läutet das Ende der Office-Monopole ein. Es wird Zeit brauchen, aber die Signale sind deutlich zu sehen. Bevor man also blind Office-Updates fährt und unnötig Geld ausgibt, sollte man sich überlegen, wer welche Funktionen wirklich benötigt, wer ein volles Paket braucht und wo man mit freien Werkzeugen oder Online Collaboration Tools zurecht kommt. Der möglichst optimale Arbeitsprozess sollte im Mittelpunkt des Denken und Handelns stehen und nicht ein Office-Paket.
Die vollständige Analyse von Axel Oppermann mit dem Titel “Investitionsbereitschaft für Office-Systeme” könne Sie diesen Freitag (20.07.2012) auf silicon.de lesen.
Hinweis: Lesen Sie Artikel von silicon.de ab sofort auch in Google Currents. Jetzt abonnieren.