“Liebe ist das einzige was wächst, wenn man es teilt”: Noch ganz unter dem Einruck der CeBIT-Woche hat dieser berühmte Spruch silicon.de-Blogger Frank Kölmel inspiriert, sich noch einmal auf seine ganz eigene – philosophische – Art dem viel diskutierten Messe-Leitthema Shareconomy anzunähern.
Das Konzept des Teilens ist so alt wie die Menschheit. Dort, wo Menschen sind, wird geteilt: Essen, Lebensraum, Gedanken, Besitztümer. Aber es gibt Grenzen – nicht jeder Besitz will geteilt werden, manches möchte man exklusiv für sich haben. Für die meisten hört beim Thema Geld und Liebe der Spaß am Teilen auf!
Wenn Individuen teilen können, sind dann auch Systeme dazu in der Lage?
Spätestens seit der CeBIT 2013, die gerade erst zu Ende ging, kennt jeder in der digitalen Welt ihr Leitmotto “Shareconomy”: eine Wirtschaft, die teilt. Oder eine teilende Wirtschaft? Oder vielmehr ein Wirtschaftssystem, in dessen Raum Regeln und Strukturen geteilt, untereinander ausgetauscht werden? Es wurde und wird kontrovers über das Thema “Teilen” diskutiert. Das Handelsblatt titelte dazu “Ich will nicht teilen”, Spiegel online schrieb “Besitz war gestern”, das Teilen im Netz sei die Zukunft. Und mittlerweile kann man alles teilen: Autos (Car Sharing), Spielzeuge (Eltern müssen keine Spielzeuge mehr kaufen), Wohnungen (Wohnungs- und Haustausch in den Ferien) genauso wie digitale Inhalte wie Fotos, Videos und Musik.
Shareconomy ist im Prinzip nichts Neues; das Konzept blickt auf eine lange Geschichte zurück. Der erste Tauschhandel, der Transfer von Gütern von A nach B, das Prinzip von Geben und Nehmen…
Mit der Digitalisierung ist das “Sharing” virtuell geworden und dadurch vielleicht auf den ersten Blick abstrakter – man kann sogar behaupten, ein Stück philosophischer. Wie messe ich bei einem Datenaustausch den genauen Zeitpunkt des “Teilens”? Wie den zu teilenden Wert?
Wo man früher beim Teilen davon ausgegangen ist, dass etwas durch den Teilvorgang an sich, die Division, etwas kleiner wird, entsteht bei Shareconomy oftmals ein größeres Ergebnis.
“Liebe ist das einzige was wächst, wenn man es teilt” lautet ein sehr schöner, berühmter Spruch.
Doch inzwischen hat sich dieses besondere Alleinstellungsmerkmal auf verschiedene Lebensbereiche erweitert. Wenn ich auf Facebook etwas meinen “Freunden” mitteile erweitere ich sogar meine Aufmerksamkeit und eventuell sogar meine “Freunde” (oder Bekannte, Follower – wie man will).
Über diese schon fast philosophisch anmutenden Fragen lässt sich endlos diskutieren. Das Zusammenspiel aus Gesellschaft und technologischen Errungenschaften hat sicherlich ein erhebliches Maß dazu beigetragen, das Teilen bzw. der Austausch heute in vielen Bereichen einfacher geworden ist. Wir haben so viele Möglichkeiten, Besitztümer, Informationen, Wissen auszutauschen und miteinander zu kommunizieren. Dadurch werden natürlich immer mehr Daten produziert. Das Resultat: Big Data.
Vielmehr geht es also um Daten, die wir produzieren und auch ins Netz stellen. Und das passiert jede Sekunde, überall auf der Welt, so wie ich hier gerade sitze und meinen Blogbeitrag schreibe. Aber es sind Dinge, die uns beschäftigen und faszinieren, und die wir aus Stolz oder vielleicht auch aus reiner Nächstenliebe mit dem world wide web teilen. In der aktuellen Brand Eins (März-Ausgabe) wird ein Start-up Unternehmen vorgestellt, das Expertenwissen als Online-Plattform live und gegen Bezahlung anbietet. Jeder von uns kann sein Wissen anderen zur Verfügung stellen und damit seine Erfahrungen mit Fremden teilen.
Letztlich ist das Internet prädestiniert für eine Shareconomy. Denken Sie noch einmal an Facebook, wo Posts wie Videos, Artikel etc. “geteilt” werden; im Englischen heißt es eben auch “share”. Was genau “geshared” wird, ist jedem selbst überlassen. Gerade bei jüngeren Zielgruppen, die Facebook nutzen, kann man erkennen, dass eine “teilende Wirtschaft” schon früh anfangen kann. Und wenn man einmal anfängt, kann man auch nur schwer aufhören – zu teilen.
Die zunehmende Generierung von Daten bedingt durch die Shareconomy – Stichwort Big Data – ist zweifelsohne eine Herausforderung. Lösungswege gibt es zu Genüge. Vor allen Dingen bedarf es einer Technologie, die das Ganze bearbeiten kann: Software, Rechenzentrum etc. sowie Netzwerkspezialisten, so wie wir es sind, sorgen wir für hochperformante, skalierbare Netze, die es ermöglichen, jederzeit und überall Informationen zu verarbeiten und auf diese zuzugreifen. Denken Sie nur an den steigenden Bedarf an On-demand-Informationen, wie live Übertragungen von großen Veranstaltungen wie der Fußball-Weltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen. Der Bedarf nach Zugang zu diesen Informationen nimmt noch lange kein Ende und damit bleibt auch der Wunsch nach einer Shareconomy weiter erhalten.