Die so genannte Hochverfügbarkeit gehört in der IT bereits seit geraumer Zeit zu den Top-Qualitätskriterien. Warum dieser Begriff aber überholt ist und warum stattdessen eine “Hochverlässlichkeit” viel besser ist, weiß silicon.de Blogger Frank Schiewer.
E-Mails sind “hochverfügbar”. Server sowieso und jetzt auch noch die Cloud. Diese Themen sind bestenfalls noch trivial, denn: unsere gesamte wirtschaftliche Infrastruktur hängt mittlerweile von der IT ab. Von der erwiesenermaßen hohen Leistungsfähigkeit unserer Branche profitieren sämtliche anderen Wirtschaftszweige. Darüber hinaus wäre es ein Alptraum, würde die von IT-Unternehmen und -Dienstleistern garantierte Uptime beispielsweise auf den Standard der Zuverlässigkeit diverser Verkehrsbetriebe sinken. Deshalb an dieser Stelle stellvertretend für unseren gesamten Wirtschaftszweig: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, in punkto Verfügbarkeit sind wir bestens aufgestellt.
Nachholbedarf lässt sich allerdings in Sachen Verlässlichkeit konstatieren, heißt: Unsere IT ist stets verfügbar, aber wir wissen noch zu wenig, was sie überhaupt zu leisten in der Lage ist. Dieser Vorwurf wird auf C-Level-Ebene leider noch allzu oft an den CIO und seine Abteilungen gerichtet. Aber: Warum eigentlich? Vielleicht aus dem Grund, dass es mehr Möglichkeiten gibt als “nur” die Verfügbarkeit. Das Schlagwort des so genannten Business IT-Alignment kommt hier zum Tragen.
Und zwar in der Form, wie es die Unternehmensberatung Detecon griffig auf den Punkt gebracht hat: “In vielen Unternehmen ist die Informationstechnologie (IT) eine Organisationseinheit, die Markt und Wachstumspotenziale für das gesamte Unternehmen erschließen muss. Dies geht mit der Anforderung an die IT einher, direkter, flexibler und messbarer zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. Um diese Anforderung zu erfüllen und zugleich einen strategischen Wert der IT für das Unternehmen zu schaffen, muss der IT-Einsatz umfassend an den Geschäftszielen des Unternehmens ausgerichtet werden.”
Aber exakt an diesem Wertbegriff beißen sich selbst die erfahrensten Unternehmensstrategen die Zähne aus: Wie schafft man es, dass die IT diesen Wert erfüllt? Wie lässt er sich messen? Und vor allem: Wie gehe ich in Zukunft vor, damit sich dieser Wert noch steigern lässt? Unsere Erfahrung ist, dass sich CIOs immer öfter an uns wenden mit der Frage: “Ich möchte folgende Fähigkeiten und Prozesse in meiner IT etablieren, bekomme ich das überhaupt hin? Und falls ja: Wann und zu welchem Preis?” Ganz klar: Ihnen fehlt der strategische Planungsaspekt in der IT, sie können – im übertragenen Sinn – keinen Forecast für ihre IT erstellen.
Was der CIO also braucht sind Werkzeuge und Methoden, die ihm helfen, seine IT kontinuierlich abzubilden, zu analysieren und zu steuern und anschließend auf die geschäftlichen Prioritäten abzustimmen. In stringenter Weise müssen dafür geschäftliche Prioritäten und IT-Ergebnisse mit aktuellen und zukünftigen Initiativen gekoppelt werden – und zwar ganzheitlich und integriert. Daraus entsteht dann eine durchgängige Transparenz, wie sich IT und Geschäftsinformationen, Prozesse und Rollen im Laufe der Zeit verändern und professionell verwaltet werden müssen.
Im Ergebnis entsteht so eine schlagkräftige Einheit aus Technologie und Geschäftsprozessen, ein Unternehmenswert oder – hohe Verlässlichkeit.