Deutsche sind außerstande, die Datenflut zu meistern, glaubt Wolfgang Kobek von dem BI-Spezialisten Qlik.
Das Thema Datenkompetenz wird in den Medien immer öfter aufgegriffen. Es war nur eine Frage der Zeit, denn die rasant wachsenden Datenmengen, fragen nach jemand, der diese auswerten kann. Dabei fällt eines auf: Besonders oft wird Datenkompetenz im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz diskutiert. Klar, ein Unternehmen profitiert von Mitarbeitern, die wissen, was mit Daten alles möglich ist. Aber: Reicht es aus, allein im Arbeitsleben datenkompetent agieren zu können? Betreffen Daten nur unsere Entscheidungen im Job? Machen wir mit Feierabend auch automatisch Schluss mit den Datenfluten?
Die Antwort ist so einfach wie offensichtlich: Datenkompetenz betrifft mehr denn je unser Privatleben – und unsere Entscheidungen. Tagtäglich, ja fast jede Minute nutzen wir Smartphone, Tablet, Wearables und Co. und sind damit immensen Datenmengen rund um die Uhr ausgesetzt. Eine aktuelle Umfrage, die kürzlich 1.000 britische Arbeitnehmer befragte, gibt Grund zur Sorge: Zwei Drittel der Befragten fühlen sich von Daten in ihrem Privatleben überfordert, ja fast betäubt. Ergebnisse, die auch Deutschland aufhorchen lassen sollten.
Besonders die junge Generation betroffen
Erschreckend dabei ist, dass 16- bis 24-Jährige – trotz ihres datenerfahrenen Rufs – diejenigen sind, die vom Datenstrom total überfordert sind. Sie sind die am wenigsten datenkundige Altersgruppe: Weniger als jeder Fünfte (17%) glaubt, nicht datenkompetent zu sein und fühlt sich beim Bewältigen alltäglicher Aufgaben behindert. Mangelndes Datenverständnis kann sich negativ auswirken – im Alltag, aber auch im Arbeitsleben. Eine weitere Studie befragte Beschäftigte europaweit – und bestätigt: Der Anteil datenkompetenter Beschäftigter in Europa ist erschreckend gering. Deutschland schneidet mit 14 Prozent besonders schwach im Gesamtergebnis ab. Dabei ist die Mehrheit davon überzeugt, mit mehr Datensouveränität ihre Leistungsfähigkeit im Job zu steigern.
Daten ohne Ende
Es ist wenig überraschend, dass ein Unternehmen viele „Daten macht“. Aber auch unser Privatleben steuert nicht unerheblich wenig zur Menge bei. Daten, die meist ungenutzt bleiben. Laut den 1.000 Befragten in England bereiten ihnen vor allem Renten-, Bank- und Spardaten Kopfschmerzen. Bei jungen Frauen in Deutschland (22%) sind es Gesundheits- und Fitnessdaten und sehr viele deutsche Männer über 55 fühlen sich von den Nachrichteninhalten überrollt.
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Ob im Fitnessstudio, beim Ablesen des Energieverbrauchs, während der Arbeit oder bei einer Politsendung, täglich sind wir mit Datenfluten konfrontiert. Würden wir uns aktiv mit ihnen auseinandersetzen und damit arbeiten, könnten wir sie zu unserem Vorteil nutzen: Unsere Fitness würde besser werden, wir könnten Geld sparen, oder unsere Arbeit noch besser machen. Daten überfordern uns nicht, wenn wir uns datenkompetent machen. Und wir hätten die Kontrolle über unser Leben wieder. Es ist dabei jedem selbst überlassen, in welchem Maße er seine Datenfähigkeiten einsetzt, manch einer möchte alles wissen: von den gegangen Schritten am Tag, der durchschnittlichen Schlafdauer oder den tatsächlichen Ausgaben für die Hobbys im Monat. Andere wiederum möchten nur im Job den gegebenen Datenschatz voll ausschöpfen. Wichtig ist immer, ein gewisses Feingefühl für den richtigen Umgang mit Daten zu haben.
Fakt oder Fiktion
Sich mit Datenfluten auseinandersetzen und sie für sich nutzen klingt erst einmal nach einem guten Vorsatz. Aber Datenfluten bringen einen weiteren Stolperstein mit sich: Entsprechen die Informationen überhaupt der Wahrheit?
Wieder gibt die Studie in England Grund zur Besorgnis: Ein Viertel der Befragten (25%) nimmt Informationen in den Nachrichten und bei der Arbeit für bare Münze – trotz Kenntnis gefälschter Nachrichten und ungenauer Online-Inhalte. Bei vielen Deutschen schrillen beim Thema Fake News die Alarmglocken. Je dominanter das Thema wird, desto mehr steigt auch die Gefahr, dass man über all den Fake News überhaupt nichts mehr glaubt und sich zurückzieht, statt am öffentlichen Leben Anteil zu nehmen. Doch damit überlassen wir den Manipulierern das Feld. Eventuell ist man besonders in Deutschland diesbezüglich ängstlich. Aber grundsätzlich ist die Vorstellung, dass eine manipulierte Wahrheit womöglich über Social Media noch viral geht, nicht gerade beruhigend. Daher ist es wichtiger denn je, sich kritisch mit den Informationen auseinandersetzen. Ob in Deutschland oder anderswo.
Daten werden nicht ohne Grund als das neue Gold gehandelt, allerdings zeigen die Studien, dass die Mehrheit sich von den Informationen überrannt fühlt. Und das bremst nicht nur die Performance im Job, sondern auch unsere Fähigkeit das Alltagsleben besser zu meistern. Würden uns Schulen, Universitäten und Unternehmen die richtigen Werkzeuge und Lernmittel an die Hand geben, hätten wir alle eine bessere Chance, alltägliche Aufgaben zu meistern und gefälschte Nachrichten ein für alle Mal zu bekämpfen. Aber zu guter Letzt ist es unsere eigene Verantwortung sich einen gewissen Grad an Datenkompetenz selbst anzueignen – und diese auch weiterzugeben. Denn tagtäglich produzieren wir eigene, persönliche Daten und sind Informationen ausgesetzt, die möglicherweise falsch sind. Wir sollten in der Lage sein, damit umzugehen. Die gute Nachricht ist: den Umgang mit Daten kann man lernen.
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