Peter Dewald

ist Geschäftsführer der Sage Software GmbH.

Warum Datensicherheit und Cloud Computing im Mittelstand kein Widerspruch sind

Die Sensibilität von Unternehmern in Sachen Datensicherheit steigt. Seit der NSA-Affäre, Heartbleed, den kürzlichen Leaks von iCloud oder russischen Hackerangriffen auf Gmail Accounts ist allen klar, dass 100-prozentige Sicherheit auch im Netz nicht gegeben ist. Warum Cloud Computing im Bereich Business Software trotzdem die sicherste Alternative für Mittelständler ist, zeigt silicon.de-Blogger und Geschäftsführer von Sage Deutschland, Peter Dewald.

Jedes Unternehmen ist mittlerweile abhängig von IT: Auf  E-Mailsysteme, Online-Banking oder Software für die Unternehmensführung will kaum jemand verzichten. Bei der Auswahl einer solchen Software gibt es heute noch prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder man entscheidet sich für eine festinstallierte Version auf ihrem Rechner oder aber eine Cloud-Lösung. Wenn man die erste Variante wählt, ist man selbst für die eigene Sicherheit der Daten verantwortlich. Bei der zweiten Variante ein externer Dienstleister, der die Online-Lösung hostet.

Die Skandale der letzten Zeit haben viele davon abgeschreckt, ihr Unternehmen in die Wolke zu heben. Deutsche Unternehmer sind im europäischen Vergleich nach wie vor Nachzügler, wenn es um Business Software aus der Cloud geht. Nur zwölf Prozent der befragten Mittelständler nutzten eine Online-Lösung zur Unternehmensteuerung wie eine Umfrage von Sage vor kurzem gezeigt hat. 60 Prozent aller Befragten planten jedoch, in den kommenden fünf Jahren eine Cloud-Lösung einzusetzen, um vor allem Kosten zu sparen und die eigene Effizienz zu steigern. Es wirkt zwar paradox, jedoch können besonders Selbständige und kleine Mittelständler gar nicht dasselbe Maß an Sicherheit für ihre eigene IT aufbringen, wie es die Cloud tut. Grund dafür sind besonders drei Punkte:

1. Datensicherung

Jeder sollte es tun, beruflich ist es Pflicht, jedoch vernachlässigen viele Unternehmer die Datensicherung. Oft geschieht dies aus Unwissenheit. Viele Unternehmen „sichern“ ihre Daten auf Festplatten, die direkt neben dem Rechner oder in demselben Gebäude stehen. Im Falle eines Brandes oder Überflutung sind diese Daten dann einfach verloren. Andere Kunden wiederum machen gar keine Backups. Bei einem Hardware-Ausfall mit komplettem Datenverlust, wenden sich diese Kunden dann an uns, weil sie Hilfe brauchen, ihre vorherigen Jahre nachzubuchen. Wenn die Hardware versagt, steht der Mittelständler erst einmal vor dem Nichts. Im Gegensatz dazu garantieren Cloud-Anwendungen, die in professionellen Rechenzentren gehostet werden, regelmäßige Daten-Backups sowie schnelle Wiederherstellung von verlorenen Daten. Wenn im Ernstfall ein Rechenzentrum ausfallen sollte, sind die Daten immer noch an anderer Stelle gesichert.

2. Sicherheit gegen Hackerangriffe und Viren

Hackerangriffe oder neue Viren sind für Rechenzentren Alltag. Durch regelmäßige externe Penetrationstests werden die Zentren auf Herz und Nieren geprüft. Zertifizierungen wie ISO 27001 gewähren die höchsten Anforderungen hinsichtlich Informationssicherheit und Datenschutz. Gerade kleine Mittelständler können mit den eigenen IT-Systemen nicht dasselbe Maß an Risikovorsorge und Sicherheit gegen Datendiebe gewährleisten. Sich dasselbe Niveau an Sicherheit und Expertise aufzubauen, ist für diese Mittelständler mit ein bis 500 Mitarbeitern einfach zu teuer. Cloud-Dienste, die in Rechenzentren liegen, mit Expertise rund um IT-Sicherheit, Datenspeicherung und Notfallkonzepte, können diesen Service kostengünstig gewährleisten.

3. IT Infrastruktur

Zu guter Letzt bringt eine Online-Lösung für Mittelständler einen weiteren Vorteil, der mit den beiden oberen Punkten verknüpft ist. Hardware und Datenspeicher sind ausgelagert, werden immer gewartet und sind auf dem neuesten Stand. Ohne Online-Lösung muss er sich selbstverantwortlich um die neuesten Updates kümmern, eventuell neue Hardware anschaffen, und vielleicht – je nach Größe – sogar Räume anmieten, in dem seine Server sicher stehen können.

Zusammengefasst: Sollten Mittelständler eine vor Ort installierte Lösung wählen, müssen Sie sich regelmäßig genau mit dem Thema Datenschutz, Back-Ups, Virenschutz und neueste Hardware auseinandersetzen, um das höchste Maß an Sicherheit für ihre Daten zu gewährleisten. Cloud-Kunden im Mittelstand mieten diesen IT-Service bei ihrer Software mit, und sollten sich vorher nur besonders Gedanken machen, in welchen Rechenzentren genau ihre Daten liegen werden und ob diese Zentren den aktuellen Standards nach ISO 27001 entsprechen.