Microsoft Office unterstützt Open Document
Microsoft plant einen Service Pack 2 für Office 2007. Mit dieser Aktualisierung will der Hersteller die Zahl der unterstützten Formate in der Bürosuite erhöhen. Durch die Integration der Formate XPS, PDF und vor allem durch das Dateiformat ODF schlägt Redmond ein neues Kapitel auf.
In der “ersten Jahreshälfte 2009” könne man laut Microsoft mit dem Service Pack 2 für die verbreitete Büro-Suite rechnen, die dann Support für das PDF-Pendant XML Paper Specification (XPS), das Portable Document Format (PDF) 1.5, PDF/A und das Open Document Format for Office Applications (ODF) v1.1 bringen wird.
“Die Unterstützung weiterer Dokumentenformate ist ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung unserer Interoperabilitätsstrategie”, kommentiert Dorothee Belz, General Counsel Microsoft Deutschland. Die systemübergreifende Interoperabilität komme den Bedürfnissen der Microsoft-Anwender entgegen. Aber auch Entwickler und Anbieter anderer Technologieplattformen würden von diesem Schritt profitieren, erklärt die Microsoft-Anwältin.
Ob Microsoft diesen Schritt jedoch aus freien Stücken getan hat, ist nicht ganz klar. Schließlich ist der Kartellstreit mit der EU Wettbewerbskommission für Microsoft noch immer nicht ganz ausgestanden. Auf die Ankündigung von Microsoft hin, auch ODF und PDF unterstützen zu wollen, hieß es dann auch prompt aus Brüssel, man werde das bei der Prüfung der Schnittstelleninformationen berücksichtigen.
Microsoft kann es sich inzwischen erlauben, Zugeständnisse zu machen, denn ein wichtiges Ziel hat der Hersteller bereits erreicht: Die Wahl der Microsoft-Technologie Office Open XML (OOXML)zum Standard der International Standardization Organization (xISO). Zuvor hatte sich Microsoft lange mit Händen und Füßen gegen ODF “gewehrt” und stattdessen lieber den eigenen Standard propagiert.
Aus Redmond war oft zu hören, dass man Vielfalt schätze, dass ODF sicherlich seine Berechtigung habe, aber dass OOXML ganz andere Bereiche abdecke als der ISO-Standard ODF. Dafür, dass Microsoft eine native Unterstützung für das Format in der weltweit nach wie vor wichtigsten Büro-Software eingeführt hat, reichte es bei Microsoft – trotz gesprochener Bekenntnisse zur Interoperabilität – lange Zeit dann eben doch nicht.