Microsoft opfert Kin für Windows Phone 7
Keine zwei Monate nach dem Marktstart der beiden Kin-Handys lässt Microsoft die Smartphones schon wieder fallen. Der Schritt wird als weiteres Zeichen für Microsofts Probleme im Mobilfunkmarkt gewertet. Doch die gekillten Kins sind möglicherweise der Anfang von etwas, was lange gefehlt hat: Eine klare Strategie.
Mitte April hatte Microsoft Kin One und Kin Two mit viel Geheimniskrämerei im Vorfeld und Launch-TamTam in San Francisco vorgestellt. Achim Berg, damals noch Deutschlandchef, aber bereits auf dem Sprung nach Redmond, um künftig das Marketinggeschäft von Microsofts Mobilfunksparte zu leiten, machte sich persönlich für die Geräte stark: “Der mobile Internetzugang wird zum Standard und umso wichtiger wird die einfache Vernetzung mit anderen Endgeräten.”
Zwei Monate später zieht Microsoft den Stecker und stellt alle weiteren Arbeiten an der Kin-Serie ein. In einer Stellungnahme gegenüber unserer Schwesterpublikation CNET heißt es: “Wir haben beschlossen, uns ausschließlich auf Windows Phone 7 zu konzentrieren und werden Kin nicht wie geplant im Herbst in Europa ausliefern. Das Kin-Team wird in das Windows-Phone-7-Team integriert und seine Ideen und Technologien in Windows Phone 7 und künftige Versionen von Windows Phone eingebaut. Wir werden unsere Zusammenarbeit mit Verizon in den USA fortsetzen, um gegenwärtige Kin-Handys zu verkaufen”.
Aber nur solange, bis die Lager leer sind. Das sagt Microsoft hier zwar nicht, versteht sich aber von selbst. Neue Varianten wird es nicht mehr geben. Auch der Plan, Kin im Herbst nach Europa zu bringen, ist damit hinfällig.