Darknets: Die Auferstehung der P2P-Netze
Der Industrie droht neue Gefahr – geschlossene P2P-Netze werden immer populärer.
Die Industrie hat es fast geschafft: P2P-Netzen wie eDonkey, Grokster und Kazaa geht langsam die Luft aus. BitTorrent musste sich mit der Industrie anfreunden. Doch die Dateitauscher haben sieben Leben. Sie gründen geschlossene P2P-Netze – sogenannte Darknets.
Neu ist, dass man in P2P-Diensten wie Grouper, Imeem oder Waste nur auf Einladung Mitglied werden kann. Im Unterschied zu herkömmlichen P2P-Netzen erlauben die Darknets den Datentausch nur mit einem begrenzten Personenkreis. Klagen wegen der Verletzung des Urheberrechtes könnten so ins Leere laufen, sagen Branchenkenner.
Geschlossene Benutzergruppen sind im Internet nichts Neues. Anwender können sich einen Server einrichten und darauf den Zugriff via FTP (File Transfer Protocol) erlauben. Und Apple brachte bereits im September 2002 die Filesharing-Technik Rendezvous heraus. Via Grouper und Co. werden Lösungen dieser Art jedoch zum Massenphänomen.
Grouper startete im Oktober 2004. Bereits ein Jahr später verzeichnet das Darknet nach einen Bericht der New York Times 100.000 Nutzergruppen. Die Gruppen sind in einem Verzeichnis gelistet – nur Grouper-Mitglieder können um eine Aufnahme bitten.
Getauscht werden vor allem Audio- und Videodateien. Deepthings, eine Bibel-Gruppe, bietet E-Books und Audiodateien. Needles and Pins offeriert Nähvorlagen. Und im Skater Paradise sind Skateboarding-Videos erhältlich. Die Mitglieder können zudem Sub-Darknets gründen.
Die Mitgliedschaft in Grouper ist derzeit kostenlos. Einnahmen erzielt das Unternehmen durch Werbung, die im Grouper Directory angezeigt wird. Künftig wolle man auch CDs und Fotoausdrucke zum Kauf anbieten, sagte Grouper-Gründer Josh Felser.
Die Firma arbeite zudem an einem kostenpflichtigen Premium Service. Dieser soll werbefrei sein und es unter anderem erlauben, einen Rechner von einem entfernten Standort aus zu steuern.