Linux bekommt eine neue Heimat
Die Linux-Entwicklung ändert sich. Der Grund: Die ‘Open Source Development Labs’ und die ‘Free Standards Group’ wollen fusionieren.
Die Fusion soll Anfang Februar abgeschlossen werden. Die neue Organisation wird ‘The Linux Foundation’ heißen.
Die ‘Open Source Development Labs’ (OSDL) sind für die Linux Community unter anderem wichtig, weil sie der Arbeitgeber von Linus Torvalds sind. Auch andere Kernel-Entwickler werden von den ODSL bezahlt – so der Linux Package Maintainer Stephen Hemminger.
Zuletzt mussten die ODSL jedoch den Gürtel enger schnallen. Im Dezember 2006 wurden neun von 28 Mitarbeitern entlassen. CEO Mike Temple kündigte gleichzeitig an, dass die ODSL an ihrer Rolle als Vermittler zwischen Entwicklern, Kunden und Firmen festhalte. “Wir fungieren als Katalysator zwischen den dreien.” Daneben seien auch Fragen der Lizenzierung und Patente ein Thema.
Die ODSL verfolgen damit ähnliche Ziele wie die ‘Free Standards Group’ (FSG). Beide Organisationen werben für den Linux-Einsatz in Firmen. Beide werden mit der Kritik der Linux-Gegner konfrontiert. Und viele Linux-Förderer sind sowohl in den ODSL als auch in der FSG Mitglied.
Da lag der Gedanke nahe, die Ressourcen zu konzentrieren und die zwei Organisationen mit einer Stimme sprechen zu lassen. Als Executive Director der Linux Foundation ist Jim Zemlin vorgesehen, derzeit noch Chef der FSG. Die Foundation werde herstellerneutral agieren, sagte er.
Einige Aktivitäten werden demnach weitergeführt, manche neu ausgerichtet. Zu den Projekten, die aufrechterhalten werden, gehören das ‘Linux Developer Network’, die ‘Linux Standard Base’ und die ‘Patent Commons’. Die Foundation wird zudem Torvalds und andere Spezialisten beschäftigen sowie die Marke Linux verwalten.
Wie schon bei den ODSL und der FSG der Fall, finanziert die Industrie auch die Linux Foundation. Insgesamt steuern etwa 70 Unternehmen etwas bei. Natürlich vor allem Microsoft-Rivalen – darunter Hewlett-Packard, IBM, Novell und Oracle.