Speziell für die Fertigungsindustrie prognostiziert PAC ein Umsatzwachstum in Höhe von 6 Prozent. Damit ist die Fertigungsindustrie die Branche mit der höchsten Wachstumsrate für 2011 im IT-Projektgeschäft. In einer aktuellen Studie beschreibt PAC, welche Szenarien für ausgewählte Fertigungs-Subbranchen im IT-Projektgeschäft von 2011 bis 2015 denkbar sind.
Für das IT-Projektgeschäft in der deutschen Automobilindustrie rechnet PAC für 2011 mit einem Wachstum von fast 8 Prozent, die Automobilindustrie zeigt sich aktuell gegenüber der Krise resistent. Auch die IT-Projektdienstleister der Automobilindustrie rechnen für 2011 mit einem sehr guten Jahr. Themen, die vor allem bei den OEMs adressiert werden, sind Customer Relationship Management (CRM), das After-Sales-Geschäft sowie Car-IT und Optimierung rund um die Produktentwicklung.
“Für 2012 rechnen wir aufgrund der allgemein ungünstigeren wirtschaftlichen Prognosen sowie unserer Gespräche mit den IT-Dienstleistern mit einem deutlichen Rückgang im Projektgeschäft, wobei die IT-Projekte, die 2011 initiiert wurden, in der Regel mittel- bis längerfristige Projekte sind”, so PAC-Analystin Stefanie Naujoks. Für Automobilzulieferer sieht Naujoks vor allem mittel- bis langfristig Nachholbedarf, was die Konsolidierung und Harmonisierung von ERP-Systemen angeht.
Auch der deutsche Maschinen- und Anlagenbau zeigt sich angesichts der Turbulenzen auf den Finanzmärkten relativ stabil. Es findet zwar eine gewisse Wachstumsverlangsamung statt, aber nicht so deutlich wie angesichts der Schulden- und Eurokrise zu erwarten wäre. Die Auftragslage für 2011 wird insgesamt als gut beschrieben. PAC geht daher für das IT-Projektgeschäft im stark mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbau von einem deutlichen Umsatzzuwachs 2011 in Höhe von 6,2 Prozent aus.
Naujoks sieht insbesondere noch einen großen Nachholbedarf an IT-Projekten, der aufgrund der letzten Krise immer noch nicht vollständig gedeckt ist. Zentrale IT-Projekte im Mittelstand haben zum Ziel, Produktionsprozesse zu optimieren und die Steuerbarkeit der Unternehmen durch vereinheitlichte Systeme und Prozesse zu erhöhen. Langfristig, das heißt ab 2015, rechnet PAC für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau sogar mit einem höheren Wachstum im IT-Projektgeschäft als in der Automobilindustrie.
Die Erwartungen der Elektronikindustrie in Bezug auf die Entwicklung des Geschäftsklimas sind laut dem Branchenverband ZVEI für das kommende Jahr erstmals seit Juli 2009 wieder leicht negativ. Da die Produktion in der Elektrobranche weltweit stark vernetzt ist, ist sie grundsätzlich anfälliger für globale Risiken jeglicher Art, nicht nur was die aktuelle Euro- oder Schuldenkrise angeht.
Zu den eher krisenresistenten IT-Themen zählen die Optimierung des globalen Supply Chain Networks aber auch Business-Intelligence-Systeme zum besseren Erkennen und Steuern von Risiken in der globalen Supply Chain. Für das IT-Projektgeschäft geht PAC für 2011 noch von einem Wachstum in Höhe von 6 Prozent aus, welches aber 2012 und 2013 deutlich zurückgehen wird. Ab 2014 erwarten die Analysten wieder ein Umsatzwachstum, allerdings moderater als im Automobil- sowie Maschinen- und Anlagenbau, da dort der Nachholbedarf an IT-Projekten insgesamt höher ist.
Die Unternehmen der Chemieindustrie sind laut dem Branchenverband VCI zunehmend skeptisch, was die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten angeht. Dies wird sich auch entsprechend negativ auf das IT-Projektgeschäft auswirken. Grundsätzlich geht PAC aber davon aus, dass insbesondere in der deutschen Chemieindustrie ein großes Potenzial vorhanden ist, den Anteil an externen IT-Ressourcen in Projekten zu erhöhen.
Für die Pharmaindustrie erwartet Naujoks mittel- bis langfristig sogar die höchsten Wachstumsraten im Vergleich zu den anderen Fertigungsbranchen, allerdings von einer kleineren Basis kommend. Wachstumstreiber für das IT-Projektgeschäft sind in der Pharmaindustrie vor allem Firmenübernahmen, die ERP-Konsolidierungsprojekte nach sich ziehen, aber auch Themen rund um CRM, Social Media und Web 2.0 aufgrund der sich stark ändernden Markt- und Wettbewerbsbedingungen für Pharmafirmen in Deutschland.
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